Polizeiberuf: Neuer Vorbereitungskurs soll Bewerberinnen und Bewerber fĂŒr Einstellungstest fit machen

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Sachsen-Anhalt. Ein neues Angebot soll Interessierte am Polizeiberuf dabei unterstĂŒtzen, sich erfolgreich auf das anspruchsvolle Eignungsauswahlverfahren vorzubereiten. Das Angebot richtet sich grundsĂ€tzlich an alle, die sich fĂŒr einen Studien- oder Ausbildungsplatz an der Fachhochschule Polizei (FH Polizei) interessieren. Ein Fokus liegt dabei bei Menschen mit Migrationshintergrund. Ziel der Vorbereitungsmaßnahme ist es, die persönliche Eignung der Bewerberinnen und Bewerber zu verbessern sowie die Vielfalt in der Landespolizei und des Anteils der Kolleginnen und Kollegen mit Migrationshintergrund zu erhöhen.

FĂŒr einen solchen Vorbereitungskurs hat das Land Sachsen-Anhalt jĂŒngst eine erste Kooperationsvereinbarung mit dem AEB BildungstrĂ€ger aus Halle (Saale) geschlossen. Diese Zusammenarbeit ist bundesweit bisher einmalig. Unter professioneller Anleitung und mit Hilfe polizeilicher Themen sollen in dem Kurs erforderliche Grundelemente vermittelt werden, zu der auch die Sprachkompetenz zĂ€hlt. Der Sprachkompetenztest ist ein zentraler Bestandteil des umfangreichen Auswahlverfahrens fĂŒr Bewerberinnen und Bewerber der FH Polizei.

Innenministerin Dr. Tamara Zieschang (Foto): „Zu einer modernen Landespolizei gehört neben moderner technischer Ausstattung und sehr guter Aus- und Weiterbildung auch, dass sich die Vielfalt der Bevölkerung auch in der Landespolizei widerspiegelt. Mit unserer Einstellungsoffensive sorgen wir seit einigen Jahren dafĂŒr, dass die Zahl der Polizistinnen und Polizisten wieder steigt. Mit der neuen Kooperation haben wir ein Instrument, das gezielt dabei hilft, auch Nichtmuttersprachlern und Menschen mit Migrationshintergrund den Weg zu einer erfolgreichen Bewerbung fĂŒr den Polizeidienst zu ebnen.“

Den Vorbereitungskurs sollen junge Menschen durchlaufen, die auch realistische Chancen haben, das Eignungsauswahlverfahren fĂŒr eine Ausbildung oder ein Studium an der Fachhochschule Polizei zu bestehen. Diese Chancen-EinschĂ€tzung trifft der AEB BildungstrĂ€ger und stellt gleichzeitig sicher, dass sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kurses auch an der FH Polizei bewerben. Wer an dem Vorbereitungskurs teilnimmt, erwirbt dadurch jedoch weder einen Anspruch auf einen Ausbildungs- oder Studienplatz an der FH Polizei noch entstehen dadurch Vorteile beim Eignungsauswahlverfahren selbst.

Die erste Runde des Vorbereitungskurses soll im September 2022 mit 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmern starten. Das Angebot gibt es vorerst nur in Halle (Saale). Perspektivisch soll der Kurs landesweit angeboten werden.

Bewerbungen fĂŒr die PlĂ€tze in Halle (Saale) können ab sofort beim AEB BildungstrĂ€ger abgegeben werden. Bewerberinnen und Bewerber fĂŒr den Vorbereitungskurs mĂŒssen ein Assessment Center durchlaufen. Interessierte mĂŒssen zudem die allgemeinen Voraussetzungen fĂŒr den Polizeivollzugsdienst des Landes Sachsen-Anhalt erfĂŒllen. Die Teilnahmekosten können durch die Agentur fĂŒr Arbeit und das Jobcenter gefördert werden.

Die Landespolizei unterstĂŒtzt den AEB BildungstrĂ€ger sowohl mit Lehrmaterial als auch geeigneten Referentinnen und Referenten. Außerdem soll es wĂ€hrend des rund sechsmonatigen Kurses die Möglichkeit fĂŒr ein Praktikum in verschiedenen Bereichen der Landespolizei geben.

Hintergrund:

Die Landespolizei wirbt im Rahmen ihrer Nachwuchswerbung auch um junge Menschen mit Migrationshintergrund als potenzielle Bewerbergruppe. Bei Ausschreibungen und der Berufswerbung wird explizit darauf hingewiesen, dass sich auch Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit bewerben können. Die allgemeinen Voraussetzungen fĂŒr den Polizeivollzugsdienst finden sich hier:
https://fh-polizei.sachsen-anhalt.de/berufsinformation/das-bietet-ihr/

Angehörige der Landespolizei sind derzeit nicht verpflichtet, einen Migrationshintergrund zu offenbaren. Seit dem Einstellungstermin MÀrz 2016 wird aber bei den neu eingestellten AnwÀrterinnen und AnwÀrtern durch die FH Polizei auf freiwilliger Basis und anonym der Migrationshintergrund erfragt. In diesem Zusammenhang haben seit MÀrz 2016 insgesamt 160 AnwÀrterinnen und AnwÀrter angegeben, dass ein Migrationshintergrund vorliegt.

Foto (c) BD-LPSA