Berlin (ots) – Der polnische Vize-AuĂenminister Szynkowski vel Sek (Foto) hat Deutschland vor dem Hintergrund der russischen Offensive in der Ostukraine zum Handeln aufgefordert.
Das Zögern der Bundesregierung, das er seit Wochen beobachte, sei enttĂ€uschend, sagte Szynkowski vel Sek am Dienstag im rbb24 Inforadio. Drei Schritte seien wichtig: Er fordere so schnell wie möglich – am besten sofort – ein Ăl-, Gas- und Kohle-Embargo. Die Ukraine mĂŒsse auch mehr Waffen und eine konkrete EU-Beitrittsperspektive bekommen. „Man muss auf diese Logik verzichten, dass wir jetzt nicht viel machen sollen, um Russland nicht zu provozieren. Russland ist ein Aggressor und die Ukraine ein Opfer. Wir als EuropĂ€ische Union sind insofern auch ein Opfer, weil unsere zukĂŒnftige Sicherheit und StabilitĂ€t bedroht ist.“
Deutschland werde seiner FĂŒhrungsrolle in der EU nicht gerecht, so der polnische Vize-AuĂenminister. „Von fĂŒhrenden Staaten wĂŒrde ich erwarten, insbesondere in einer Krise, ein wirklicher Leiter zu sein, ein Staat, der Entscheidungen trifft, denen andere LĂ€nder folgen. Das sehen wir von Deutschland leider nicht.“ Er freue sich aber, dass immer mehr deutsche Politiker verlangen, dieser Verantwortung nachzukommen. Wenn man der Ukraine jetzt nicht helfe, mĂŒsse man in Europa jahrelang mit den Konsequenzen leben.
Foto (c) AuĂenministerium der Republik Polen