Drama um die vier Fahrer des Porsche Coanda Esports Racing Team beim zweiten Gastspiel der neuen Simracing-Serie ESL_R1 auf dem NĂŒrburgring. Der Amerikaner Mitchell de Jong schied bereits im Viertelfinale aus. Die beiden Australier Joshua Rogers und Dayne Warren sowie der NiederlĂ€nder Mack Bakkum kamen nicht ĂŒber die Halbfinale hinaus.
Stuttgart. Der Kampf um den Sieg bei sechsten Runde der neuen ESL_R1-Serie auf dem virtuellen NĂŒrburgring ging ohne die vier Fahrer aus dem Porsche Coanda Esports Team ĂŒber die BĂŒhne. Nur die Viertelfinale, die wie immer bereits drei Tage zuvor durchgefĂŒhrt wurden, liefen noch weitgehend nach Plan. Die Australier Dayne Warren und Joshua Rogers zogen als Sieger ihrer jeweiligen Qualifikationsrennen ins Halbfinale ein. Ihr niederlĂ€ndischer Teamkollege Mack Bakkum schaffte als Dritter seines Viertelfinales ebenfalls den Sprung ins Halbfinale. Der US-Amerikaner Mitchell de Jong im vierten 911 GT3 R des Porsche Coanda Esports Racing Teams ĂŒberstand dagegen die Vorrunde nicht.
Rogers qualifizierte sich schlieĂlich auf Startplatz zwei fĂŒr das erste Halbfinale, Teamkollege Warren startete von Rang fĂŒnf in den Acht-Runden-Sprint. Aber beide Porsche-Werksfahrer verpatzten den Start. Rogers musste wegen eines FrĂŒhstarts zur Strafe einmal durch die Boxengasse fahren und fiel ans Ende des Feldes zurĂŒck. Warren blieb am Start kurz beinahe stehen und wurde schlieĂlich nur Elfter. Damit verpassten beide den Einzug ins Finale, der den sechs Erstplatzierten vorbehalten ist. Joshua Rogers bleibt nach sechs LĂ€ufen Dritter der Gesamtwertung und hat weiterhin Titelchancen.
Auch Mack Bakkum hatte auf der Grand-Prix-Schleife des NĂŒrburgrings das GlĂŒck nicht auf seiner Seite. Der NiederlĂ€nder konnte sich in seinem Halbfinale von Startplatz sechs zunĂ€chst auf Rang fĂŒnf verbessern. Beim entscheidenden Ăberholmanöver ging er allerdings so ruppig vor, dass er von den Rennkommissaren mit einer Strafe belegt wurde: Bakkum musste fĂŒr zehn Sekunden lang sein virtuelles Tempo auf 60 km/h reduzieren. Damit wurde er auf Rang neun durchgereicht und erlebte genau wie die Teamkollegen das Finale nur als Zuschauer.
Als einziger Fahrer eines Porsche 911 GT3 R erreichte Tuomas TĂ€htelĂ€ das Finale. Der Finne aus dem Privatteam Heroic fuhr als Sechster ĂŒber die Ziellinie.
Die erstmals ausgerichtete ESL_R1-Serie der Electronic Sports League (ESL) richtet sich primĂ€r an Werksteams und groĂe Esports-Organisationen. Sie basiert auf der neuen Simulationsplattform âRennsport“. Zur Weltpremiere traten die Teilnehmer Mitte Februar im polnischen Katowice vor Publikum an. Gastgeber des nĂ€chsten Rennens ist am 24. April 2023 die Formel-1-Rennstrecke von Spa-Francorchamps, wiederum ausschlieĂlich online. Das Spring Major Finale findet dann wieder vor Zuschauern auf dem âRennsport Summit“ in MĂŒnchen (3. und 4. Juni 2023) statt.
Stimmen nach dem Rennen
Philip Stamm (D, Teamchef Porsche Coanda Esports Racing): âDieses Rennen mĂŒssen wir abhaken und uns auf das nĂ€chste in Spa-Francorchamps vorbereiten. Der bereits absolvierte Lauf dort hat uns gezeigt, dass damals die Einstufung unserer Fahrzeuge nicht gepasst hat. Ich bin zuversichtlich, dass jetzt an der âBalance of Performance‘ etwas zu unseren Gunsten geĂ€ndert wird. Das Ziel fĂŒr Spa-Francorchamps ist, vier Autos im Halbfinale zu haben und hoffentlich alle ins Finale zu bekommen.“
Joshua Rogers (AUS, Porsche Coanda Esports Racing): âDas Rennen lief alles andere als ideal fĂŒr mich. Mein Qualifying war noch gut, ich konnte aus der ersten Reihe starten. Leider habe ich bei der Startprozedur ein paar Fehler gemacht, die zum FrĂŒhstart fĂŒhrten. Das Positive ist, dass ich meinen dritten Platz in der Gesamtwertung behalten habe.“
Dayne Warren (AUS, Porsche Coanda Esports Racing): âIch habe den Startvorgang verpatzt und mein Auto aktivierte das Notprogramm, das ein AbwĂŒrgen des Motors verhindert. Dieser kleine Fehler kostete mich jede Chance, ins Finale einzuziehen. Das ist besonders enttĂ€uschend, weil ich das GefĂŒhl hatte, dass mein Tempo heute fĂŒrs Finale reichen wĂŒrde.“
Mack Bakkum (NL, Porsche Coanda Esports Racing): âNicht das Ergebnis, das ich mir erhofft hatte. Das Qualifying lief noch ganz gut. Im Halbfinale habe ich auf dem Weg zu Kurve 1 versucht, zu viele Dinge gleichzeitig zu tun und habe komplett den Bremspunkt verpasst. Um ehrlich zu sein, war die Strafe durchaus verdient. Wenigstens habe ich ein paar Punkte fĂŒr Platz neun geholt. Aber ich hatte mir das Finale zugetraut.“
NĂŒrburgring (D), Ergebnis Finale
1. Marko Pejic, AMG-GT3 Evo (D, Mercedes-AMG Petronas Esports Team)
2. James Baldwin, AMG-GT3 Evo (UK, Mercedes-AMG Petronas Esports Team)
3. Luke Benett, BMW M4 GT3 (UK, Team Redline)
4. Erhan Jajovski, Audi R8 LMS GT3 evo II (NMK, R8G Esports)
5. Kevin Siggy, BMW M4 GT3 (SLO, Team Redline)
6. Tuomas TÀhtelÀ, Porsche 911 GT3 R (SF/Heroic)
Punktestand Fahrerwertung nach 6 von 10 WertungslÀufen
1. Luke Benett (UK, Team Redline) 200 Punkte
2. Jiri Toman (CZ, R8G Esports) 194 Punkte
3. Joshua Rogers (AUS/Porsche Coanda Esports Racing) 175 Punkte
Foto: Esports ESL_R1, NĂŒrburgring (D): Porsche Coanda Esports Racing Team, Porsche 911 GT3 R, Mack Bakkum (NL), Mitchell deJong (USA), Joshua Rogers (AUS), Dayne Warren (AUS) (c) Porsche AG