Wie das Statistische Landesamt mitteilt, erhöhten sich die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude im November 2021 um 15,5 % zum Vorjahresmonat.
Der Indexstand betrug 133,3 (Basis: 2015 = 100). Damit stieg der Index auf einen Stand, der seit Einführung der Messung im Jahr 1991 noch nie erreicht wurde. Im Vergleich zum Vorberichtszeitraum (August 2021) erhöhte sich der Index um 1,5 %.
Für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen die Preise im November 2021 um 16,6 % gegenüber dem Vorjahr. Zwar sanken die Preise für Zimmer- und Holzbauarbeiten im Vergleich zum August 2021 leicht (-3,9 %), verbleiben aber mit +37,6 % zum Vorjahr auf sehr hohem Niveau. Weiterhin wurden hohe Preisanstiege für Betonarbeiten (+20,7 %), Entwässerungskanalarbeiten (+18,3 %), sowie für Ramm-, Rüttel- und Pressarbeiten (+16,7 %) festgestellt. Am stabilsten blieben die Preise für Gerüstarbeiten (+6,0 %).
Ausbauarbeiten an Wohngebäuden waren im Jahresvergleich um 14,7 % teurer. Beeinflusst wurden die Teuerungen zum Vorjahr vor allem durch Preisentwicklungen für Trockenbauarbeiten (+20,4 %), für Rollladenarbeiten (+20,2 %), für Tapezierarbeiten (+19,3 %), sowie für Putz- und Stuckarbeiten (+16,8 %). Bei den Ausbauarbeiten gab es bei keinem Gewerk Preisrückgänge. Moderater stiegen die Preise gegenüber November 2020 für Estricharbeiten (+7,9 %) und für Aufzuganlagen, Fahrtreppen, Fahrsteige, Förderanlagen (+8,3 %).
Wie bereits im August 2021 entwickelten sich die Preise der Instandhaltung von Wohngebäuden ohne Schönheitsreparaturen im Durchschnitt am stärksten. So wurde hier eine Entwicklung von +17,8 % zum Vorjahrespreis gemessen. Die mit Abstand größte Teuerung in diesem Bereich zeichnete sich in den Zimmer- und Holzbauarbeiten mit 52,5 % ab, gefolgt von Trockenbauarbeiten (+21,9 %), Entwässerungskanalarbeiten (+18,9 %) und Putz- und Stuckarbeiten (+18,0 %).
Im Straßenbau wurden die moderatesten Preisentwicklungen der Bauleistungen gemessen. Hier stieg das Niveau im November 2021 gegenüber dem Vorjahr um 10,5 %. Die höchste Preissteigerung in dieser Kategorie wurde bei den Betonarbeiten gemessen mit einer Entwicklung zum November 2020 von 30,2 %.
Die Statistik der Bauleistungspreise beinhaltet neben den reinen Lohnkosten ebenfalls weitere Kosten, die zur Fertigstellung der Leistung notwendig sind. Zu diesen Kosten zählen u. a. Transport- und Materialkosten. Die aktuelle Preisentwicklung der Rohstoffe auf dem Weltmarkt beeinflusst damit neben anderen Entwicklungen die überdurchschnittliche Verteuerung der Bauleistungspreise. Ebenfalls hat die temporäre Absenkung der Mehrwertsteuer im Zeitraum Juli bis Dezember 2020 einen Einfluss auf das hohe Indexniveau