Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem Westen vorgeworfen, er habe „Angst“, über Hilfe für die Ukraine beim Abschuss von russischen Raketen zu sprechen. „Wenn die Verbündeten gemeinsam Raketen und Drohnen in den Gebieten im Nahen Osten abschießen, warum gibt es immer noch keine ähnliche Entscheidung, zusammen russische Raketen und (iranische) Schaheds am Himmel der Ukraine abzuschießen?“, sagte Selenskyj am Freitag bei einer Konferenz in Kiew. „Sie haben Angst, auch nur zu sagen: ‚Wir arbeiten daran‘.“
„Und dies geschieht nicht einmal dann, wenn Raketen und Drohnen buchstäblich auf das Territorium unserer Nachbarn zusteuern“, sagte der ukrainische Staatschef. Dies sei „beschämend für die demokratische Welt“.
Selenskyj kündigte an, sich in diesem Monat mit US-Präsident Joe Biden treffen zu wollen, um seinen „Siegesplan“ vorzustellen. Biden trifft sich am Freitag mit dem britischen Premier Keir Starmer in Washington. Unter anderem dürfte dabei eine mögliche Freigabe des Einsatzes von weitreichenden westlichen Waffen für die Ukraine gegen Russland Thema sein.
Selenskyj äußerte sich auch über die ukrainische Offensive in der russischen Grenzregion Kursk. Diese habe das Vorrücken Moskaus im ukrainischen Osten „verlangsamt“, sagte er. Die Initiatie habe „die Ergebnisse gebracht, die wir erwartet haben“, sagte Selenskyj weiter. „In der Region Charkiw wurde der Feind aufgehalten, in der Region Donezk wurde der Fortschritt verlangsamt, obwohl es dort sehr schwierig ist.“
Ihm zufolge kämpfen derzeit 40.000 russische Soldaten in Kursk. Russland hatte am Donnerstag erklärt, in der Region Gebiet zurückerobert zu haben.
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 14. September 2024