Rainer Wendt (Deutsche Polizeigewerkschaft): Nicht Politiker, sondern Gerichte sprechen Strafen aus

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Rainer Wendt (Foto) kritisiert die Reaktionen von Politikerinnen und Politikern auf den gestrigen mutmaßlichen Anschlag in MĂŒnchen. Der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft sagte im Interview mit dem Fernsehsender phoenix: „Man ist schon bemĂŒht beherrscht zu sein, wenn man immer wieder dieselben SĂ€tze hört. Auch von Frau Faeser: ‚Jetzt wird der TĂ€ter hart bestraft.‘ Das bestimmt die Frau Faeser ĂŒberhaupt nicht, Herr Scholz auch nicht. Das macht einen dann gelegentlich auch schon verĂ€rgert, wenn Politiker sich Dinge anmaßen, die ihnen schlichtweg nicht zustehen. Denn in einem Rechtsstaat sprechen die Gerichte Strafen aus und nicht Politiker.“

GrundsĂ€tzlich nehme er Politikerinnen und Politikern ihre Betroffenheit ab, sagte Wendt. „Ich glaube MinisterprĂ€sident Söder hat mit dem Begriff ‚Besonnenheit‘ genau das beste Wort gefunden.“ Allerdings mĂŒsse die Polizei nun erst einmal ermitteln, betonte Wendt. „Jetzt geht es darum aufzuklĂ€ren und auch Ruhe zu bewahren, denn die Polizei muss in Ruhe ihre Arbeit machen können.“ Die Polizei stehe bei solchen Taten unter einem ungeheuren Druck. Deshalb forderte Wendt auch auf PrĂ€zision in der Sprache zu achten. Die Polizei habe gestern „von ErmittlungsvorgĂ€ngen gesprochen und nicht davon, dass irgendwer vorbestraft wĂ€re“. Das sei dann „in der öffentlichen Kommunikation leider etwas verzerrt wiedergegeben worden“.

Quelle: phoenix-Presseteam am 14. Februar 2025

Foto: Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der DPolG (c) Tomas Moll