Seitdem er denken kann, hat Haisenberg aus dem elften Stock seines Offenbacher Blocks in die Tiefe geblickt. Über die Jahre hat er Narben gesammelt, seine Hände in Blut getränkt und etliche Särge getragen – was gleich blieb, war immer nur diese Aussicht. Zwischen „verzocktem Parra“, pausenlosen Versteckspielen mit der Polizei und „Kippen bis zum Herzinfarkt“ haben ihm immer neue Schicksalsschläge die Angst vor dem Sterben genommen. Was Heisenberg sah, hat ihn kalt gemacht, seine „Seele entstellt“.
Seine neue, inzwischen vierte Single „Keiner mehr da (Sah Sah Sah)“ erzählt die traurige Geschichte eines Jungen, der notgedrungen immer wieder parieren musste in der Abwärtsspirale des Hundelebens. In „Keiner mehr da (Sah Sah Sah)“ ist viel Schmerz, viel Wut, viel Abschiedsschmerz, viel Abgestumpftheit gespeichert – das spiegelt auch der entschleunigt- basslastige Beat und die von portioniertem Autotune-Einsatz gekrönte Hook: „Keiner mehr da / Hände sind blutig / Augen sind schwarz.“
Foto (c) Warner Music