Eigentlich müsste doch alles im Lot sein, bei Vega. Der König ohne Krone regiert nach wie vor seine Stadt und seine Stadt noch immer die bundesweite Szene. Vega genießt Legendenstatus, hat es »aus dem Kellerloch in die Chefetage« geschafft, eine Ära geprägt und einen eigenen Rapstil erfunden. Er generierte mit seinem letzten Album hohe achtstellige Streamingzahlen, belegte mit allen Solo-LP’s seit 2012 eine Platzierung in den Top 5 der deutschen Albumcharts.
Im Herbst 2022 hat »V« die legendenumwobene Frankfurter Jahrhunderthalle ausverkauft, wenige Wochen zuvor hatte seine geliebte Eintracht nach Jahren im Mittelmaß den Europapokal in die Mainstadt geholt. Viel mehr geht nicht, könnte man meinen. Leider, und an dieser Stelle beschreibt ein frühes Vega-Zitat die Situation tragischerweise am treffendsten, ist die Wahrheit hässlich. Der Junge mit der Kreissägenstimme hat maximal schwere Monate hinter sich, vermutlich die schwersten seines gesamten Lebens. »WSSNMB« ist die achte, abgründigste und definitiv ehrlichste Platte seiner bisherigen Karriere, ist, Zitat, »die Geschichte von einem tiefen Fall«.
Text/Foto: Universal Music
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