Magdeburg. Der Zeitplan der Landeshauptstadt Magdeburg für die Vorbereitung der geplanten Investition des Chip-Unternehmens Intel ist unverändert. Die wöchentlichen Abstimmungen zu den verschiedenen Themen, wie Bau, Versorgungsmedien, Zulieferer, laufen unverändert weiter, pausieren lediglich über die Feiertage. Es ist auch nicht erkennbar, dass Zeitketten stark verzögert werden. Auch die Genehmigungsprozesse werden wie ursprünglich geplant vorbereitet und begonnen.
„Die baufeldfreimachenden Arbeiten, unter anderem für die Umverlegung einer Stromleitung, schreiten voran“, betont Oberbürgermeisterin Simone Borris (Foto). „Für die archäologischen Untersuchungen sowie deren Dokumentation haben wir in dieser Woche die Vereinbarung mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie unterzeichnet. Am 2. Januar werden die Untersuchungen starten.“
Die Intel Corporation hat sich für den European Chips Act interessiert und einen Produktionsstandort für Halbleiter, einem relevanten Teil von Chips, in Magdeburg gefunden. Ein Teil dieses Chips Acts sieht die Finanzierung durch das jeweilige Land vor, in diesem Fall Deutschland. Die Mittel hat Deutschland mit Intel verhandelt.
Die finanziellen Mittel können von der Bundesrepublik Deutschland aber nur ausgereicht werden, wenn auch die Generaldirektion Wettbewerb der Europäischen Kommission die Bestätigung gibt und das ist bislang nicht geschehen. Voraussichtlich soll die sogenannte Notifizierung Anfang des Jahres, im ersten Quartal, erfolgen. Vorher können die Bundesmittel nicht ausgereicht werden, das wäre nicht erlaubt.
Es steht außer Frage, dass die Mittel fließen werden. Sie sind im Bundeshaushalt bestätigt und stehen zur Verfügung. Intel wartet die Bestätigung durch die EU ab, bevor es losgehen kann. Das ist absolut nachvollziehbar.
Trotz allem hat sich der Zeitplan zum Start nicht verändert. Auch Intel hat keine anderslautenden Aussagen getroffen. Die baufeldfreimachenden Arbeiten, u.a. Verlegung einer Stromleitung und die Archäologie, schreiten voran. Einzig die Maßnahmen, die eine Unumkehrbarkeit des Projektes herbeiführen würden, warten mit Intel auf die Bestätigung der Europäischen Kommission. Andere Informationen liegen der Landeshauptstadt Magdeburg nicht vor.
Die Chancen, die sich mit der Ansiedlung Intels für Magdeburg und die Region ergeben, sind enorm. Die Landeshauptstadt hat sich personell sehr gut aufgestellt, um allen Anforderungen gerecht zu werden.
Hintergrund:
Intel ist mit einem jährlichen Umsatz von 75,5 Mrd. USD der zweitgrößte Produzent von Chips. Chips unterliegen einer sehr schnellen Evolution, sie müssen ständig weiterentwickelt werden. Der Chip von heute ist in kurzer Zeit schon nicht mehr aktuell. Der Vorteil von Intel ist, dass diese Weiterentwicklung, das sogenannte Chipdesign, ein Teil der Unternehmensphilosophie ist. In Magdeburg sollen keine Chips von heute produziert werden, sondern man orientiert bei Intel auf die Chips von übermorgen. Dass der Kostennachteil gegenüber anderen Teilen der Welt ausgeglichen werden muss, versteht sich von selbst und sollte nicht zu Debatten führen, denn sie schaden uns Europäern. Wir wollen ein aktiver Teil der Zukunft sein. Diese Chance bietet sich uns in der Zusammenarbeit mit Intel!
Foto (c) simoneborris.de