Nicht sehr weit weg und im Winter warm – das schätzen Urlauber an den Kanarischen Inseln. Spanisches Flair bieten sie alle, und doch haben sie ihre Eigenheiten.
„Wunderschön“ hat fast alle Kanarischen Inseln bereist. Andrea Grießmann, die mehrere Jahre in Spanien lebte, stellt die Highlights vor und gibt Tipps für die Entscheidung, welche Insel das Ziel für die nächste Winterreise sein könnte. La Palma ist ein Wanderparadies, auf Teneriffa steht der höchste Berg Spaniens, und Fuerteventura wird der „Strand der Kanaren“ genannt. Lanzarote bietet faszinierende Vulkanlandschaften, Gran Canaria mit seinen verschiedenen Klimazonen funktioniert wie ein Minikontinent.
Allgemeines zu den Kanarischen Inseln
Die Kanarischen Inseln liegen rund 100 Kilometer vor der Nordwestküste Afrikas nahe Marokko und gehören zu Spanien. Der Archipel besteht aus sieben Hauptinseln: Teneriffa, Fuerteventura, Gran Canaria, Lanzarote, La Palma, La Gomera und El Hierro. Dazu kommen mehrere kleine Felseninseln, darunter Los Lobos, die „Insel der Mönchsrobben“, die in einer Meerenge zwischen Fuerteventura und Lanzarote liegt. Die Kanaren sind sowohl für ihre schwarzen als auch weißen Sandstrände bekannt. Ihren ganzjährig moderaten Temperaturen verdanken sie die Bezeichnung „Inseln des ewigen Frühlings“.
Alle Kanarischen Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Die beiden ältesten, Lanzarote und Fuerteventura, werden auf 16 bis 20 Millionen Jahre geschätzt. Auf fast allen Inseln findet man große Vulkankegel. Einige Vulkane sind heute noch aktiv. In der 14 Kilometer langen Vulkankette Cumbre Vieja im Süden von La Palma hat es vor Kurzem mal wieder rumort und gerumpelt. Am 19. September 2021 kam es hier zu einem heftigen Vulkanausbruch – zum ersten Mal wieder seit 50 Jahren.
Die fünf größten Inseln
Teneriffa ist die größte Insel der Kanaren und zugleich die vielfältigste: karstige, felsige Landschaften im Süden, grüne Täler im Norden. Man findet große Hotels für den Massentourismus, aber auch idyllische Bergdörfer. Landschaftlich hebt sich Teneriffa von den anderen Kanarischen Inseln ab durch den höchsten Berg Spaniens, den Pico del Teide (3.718 m), der von einem Nationalpark umgeben ist.
Nur eine etwa 30 Minuten dauernde Fahrt mit der Fähre entfernt von Gran Canaria liegt die zweitgrößte der Kanarischen Inseln: Fuerteventura. Die Insel ist gut 1.660 Quadratkilometer groß und bekannt für ihre langen Sandstrände. Sie gilt als Mekka für Windsurfer. Nahe der Hauptstadt Puerto del Rosario befindet sich der internationale Flughafen, zu dem es viele Direktflüge aus Deutschland gibt.
Gran Canaria, die drittgrößte Kanareninsel, ist fast kreisrund und hat einen Durchmesser von rund 55 Kilometern. Ihre Landschaft ist abwechslungsreich: wüstenähnliche Dünen im trockenen Süden, tropische Täler und Kiefernwälder im Norden, im Inselinneren hohe Berge und zerklüftete Canyons. Aufgrund der unterschiedlichen Klimazonen wird Gran Canaria auch als Minikontinent bezeichnet.
Lanzarote ist etwa 62 Kilometer lang und 21 Kilometer breit. Der letzte Vulkanausbruch liegt 350 Jahre zurück. Entstanden sind damals riesige Kraterlöcher, Lavameere in vielen Farben und bizarre Landschaftsformen. Diese „Mondlandschaft“ sowie die schwarzen Strände prägen die Insel. Die Vulkanlandschaft ist für die Europäische Weltraumorganisation ESA ideal, um das Sammeln von Gesteinsproben für die nächsten Mondmissionen zu üben.
Doku Wunderschön: