RICARDA LANG: „Haben sie die noch alle?“ Volle Breitseite gegen Friedrich Merz und die Union!

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Die ehemalige GrĂŒnen-Vorsitzende Ricarda Lang ist empört ĂŒber die Unions-Kritik an NGOs. Die kritische Frageliste von CDU/CSU hĂ€lt Lang fĂŒr einen Angriff auf die Zivilgesellschaft, Friedrich Merz drohe so zum „Kanzler der Spaltung“ zu werden. Die Aktion folge einem „autoritĂ€ren Playbook“. Als sie von der Frageliste der Union zur Finanzierung der NGOs gehört habe, habe sie spontan gedacht: „Haben sie die noch alle?“, sagte Lang im Nachrichtensender WELT TV.

Die Menschen, die bei den Demonstrationen auf die Straße gegangen seien, seien „Menschen, die sich sorgen, die Demokratie machen; Menschen, die sich fragen: In welchem Land wird eigentlich mein Kind mal aufwachsen? Menschen, die wollen, dass die StabilitĂ€t in unserem Land die demokratische StabilitĂ€t gestĂ€rkt und nicht geschwĂ€cht wird“, so Lang. „Und ich finde es schon faszinierend, dass die CDU und auch Friedrich Merz als zukĂŒnftiger Kanzler jetzt genau diese Menschen zum Feindbild erklĂ€rt in einer Zeit, wo die Demokratie ja tatsĂ€chlich angegriffen ist, von rechtsextremer Seite.“

Gerade jetzt wĂ€re es „wichtig, dass man BĂŒndnisse schmiedet zwischen denen in der Mitte der Gesellschaft, zwischen Mitte-Links, zwischen Mitte-Rechts und sagt: Wir sind unterschiedlich in den Inhalten, wir sind auch gerne bereit, miteinander einen demokratischen Wettstreit um die besten Ideen zu gehen. Dabei ziehen wir uns auch keine Samthandschuhe an. Aber wenn einer oder eine von uns von Rechtsextremen angegriffen wird, dann stehen wir alle zusammen. Friedrich Merz macht gerade das Gegenteil. Wir kennen das autoritĂ€re Playbook aus vielen anderen LĂ€ndern. Er erklĂ€rt genau diese Zivilgesellschaft zum Feindbild, will sie aus der Mitte herausschieben. Und wenn das so weitergeht, dann wird er zum Kanzler der Spaltung.“

Ricarda Lang glaubt, dass Friedrich Merz sich von den Demonstrationen persönlich getroffen fĂŒhlt. „Kritik muss man in einer Demokratie doch aushalten können. Protest muss man aushalten können. Friedlicher Protest, der sich auch mal gegen einen selbst richtet, das gehört in einer Demokratie dazu. Deshalb anzufangen, Zivilgesellschaft zu schikanieren, einzuschĂŒchtern – auch das sehe ich hier, einen EinschĂŒchterungsversuch, ein Signal: ®Übertretet mal nicht hier die Grenze der Kritik, sonst wird man euch an den Kragen gehen!ÂŽ, das geht einfach nicht. Ich finde, als Kanzler eines Landes wie Deutschland, als Kanzler einer Demokratie sollte man mit friedlichem Protest und mit friedlicher Kritik leben können.“

Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 26. Februar 2025