Vom 24. bis 26. Oktober 2022 findet die sechste Just Transition Platform Conference in Brüssel statt. Staatsminister und Minister für Kultur sowie Europaminister Rainer Robra vertritt bei der Eröffnungsveranstaltung unter Teilnahme der EU-Kommissarinnen Elisa Ferreira und Kadri Simson die Position Sachsen-Anhalts zum Thema Beschleunigung des gerechten Übergangs (zur klimaneutralen Wirtschaft) in Zeiten der Krise und weist auf die Risiken der hohen Energiepreise für eine gelungene Transformation hin. Ein weiteres Thema ist die Vision für eine grüne und zukunftssichere Wirtschaft und die Rolle des Neuen Europäischen Bauhauses.
Die Just Transition Platform Conference ist ein Format, bei dem gleichermaßen hochrangige politische Akteure als auch Praktiker und Praktikerinnen aus der Administration, der Politik, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft teilnehmen und gemeinsam an den Herausforderungen, die im Rahmen des Kohleausstiegs entstehen, arbeiten oder Ideen für eine nachhaltige Entwicklung präsentieren.
Robra: „Die energieintensiven Industrien Sachsen-Anhalts sind besonders vom Ausstieg aus fossilen Rohstoffen betroffen. Der wichtige Chemiesektor ging ursprünglich aus der Kohlechemie hervor. Daher ist ein Großteil der Mittel des Just Transition Funds für die Stärkung der Industrieinfrastruktur für die Zukunft und den Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen vorgesehen. Die Industrie soll bei der Abkehr von der Nutzung fossiler Energieträger unterstützt werden, um eine zukunftsfeste Entwicklung der Region zu sichern. Jedoch muss die lokale Bevölkerung mitgenommen werden. Ein Mittel ist das Konzept des Neuen Europäischen Bauhauses, bei dem es darum geht, die Umgebung der Menschen nachhaltig, ästhetisch und gemeinsam zu gestalten“
Hintergrund
In Sachsen-Anhalt beläuft sich die Förderung durch den Just Transition Fund auf 364 Mio. €. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Förderung der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen und der Abfederung der erwarteten Umstellungseffekte des Braunkohleausstiegs durch Diversifizierung und Modernisierung der lokalen Wirtschaft durch direkte Unterstützung von Unternehmen, die in grüne Wasserstoffproduktion und -infrastruktur, Kreislaufwirtschaft und nachhaltige alternative Rohstoffe investieren. Kleine und mittlere Unternehmen werden von der Wasserstoffinfrastruktur und -versorgung sowie von Innovationen profitieren.
Bildungs-, Forschungs- und Transformationszentren und Co-Working-Spaces sowie nachhaltige Verkehrsprojekte in den ländlichen Kernregionen des Reviers werden dazu beitragen, junge Menschen und ihre Familien in der Region zu halten. Das Konzept des Neuen Europäischen Bauhauses, das Ästhetik, Nachhaltigkeit und Erschwinglichkeit mit der Einbeziehung zahlreicher Interessengruppen verbindet, wird als Instrument für die Umsetzung von Maßnahmen im Zusammenhang mit alternativen Rohstoffen, Ausbildung und Sanierung und Renovierung alter Industriestandorte in nachhaltiger, partnerschaftlicher Weise genutzt.
Foto: Robra und Ferreira in Brüssel, Bildquelle: Staatskanzlei Sachsen-Anhalt