Sachsen-Anhalt blieb 2023 weiterhin das Bundesland mit der höchsten Krebssterberate

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Im bundesweiten Vergleich blieb Sachsen-Anhalt 2023 mit 383 KrebssterbefĂ€llen je 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner das Bundesland mit den meisten Krebstoten und Baden-WĂŒrttemberg mit 227 SterbefĂ€llen je 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner das mit den wenigsten.

Deutschlandweit wurden 272 KrebssterbefÀlle je 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner gezÀhlt.

Wie das Statistische Landesamt anlÀsslich des Weltkrebstages am 4. Februar mitteilt, verstarben 2023 insgesamt 3 642 Frauen und 4 722 MÀnner des Landes an einem Krebsleiden und somit 59 Frauen und 43 MÀnner mehr als 2022. Gemessen an allen TodesfÀllen verstarben 20,9 % der Frauen und 26,0 % der MÀnner an den Folgen ihrer Krebserkrankung. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Krebs zu erkranken. So war mehr als jede bzw. jeder 2. Krebstote (52,4 %) Àlter als 75 Jahre. 3 MÀdchen und 1 Junge erlagen im Kindesalter einer Krebserkrankung.

Unter den bösartigen Neubildungen (Krebs) traten besonders hĂ€ufig die Neubildungen an Verdauungsorganen auf. Daran verstarben 2023 insgesamt 2 638 Personen (1 108 Frauen und 1 530 MĂ€nner) und machten damit rund 1/3 aller Krebstoten aus. Darunter verstarben 882 an Darmkrebs, 696 an BauchspeicheldrĂŒsenkrebs, 318 an Magenkrebs und 354 an Leberkrebs.

Lungenkrebs fĂŒhrte in insgesamt 1 549 FĂ€llen zum Tod, die Mehrzahl davon waren MĂ€nner (1 057 Verstorbene). Bei 15,9 % der Frauen, welche dem Krebs erlagen, wurde Brustkrebs (Frauen: 578; MĂ€nner: 4) als Todesursache festgestellt und bei 11,5 % der MĂ€nner (544) war es Prostatakrebs. Krebs der Harnorgane, wie zum Beispiel an Nieren oder Harnblase, fĂŒhrten insgesamt zu 723 TodesfĂ€llen. LeukĂ€mien und Lymphome (bösartige Neubildungen des lymphatischen und blutbildenden Gewebes) fĂŒhrten bei 704 Personen aus Sachsen-Anhalt zum Tod.

Das mittlere Sterbealter bei der Todesursache Krebs lag 2023 bei 74,2 Jahren. MĂ€nner verstarben hierdurch im Schnitt 2,1 Jahre frĂŒher als Frauen (75,4 Jahre).

Laut der Diagnosestatistik der KrankenhÀuser wurden 18 298 Frauen und 25 505 MÀnner des Landes aufgrund einer Krebserkrankung 2023 stationÀr in KrankenhÀusern behandelt. Das waren 294 Frauen und 719 MÀnner mehr als im Jahr zuvor. Die durchschnittliche Verweildauer betrug 7,4 Tage.

Der mit Abstand hĂ€ufigste Grund fĂŒr eine Klinikaufnahme bei Krebserkrankungen waren bösartige Neubildungen im Verdauungsapparat. FĂŒr 3 756 Frauen und 6 237 MĂ€nner des Landes wurde hier eine stationĂ€re Behandlung erforderlich. Darunter waren 4 520 Patientinnen und Patienten mit Darmkrebs, 1 656 mit BauchspeicheldrĂŒsenkrebs, 1 308 mit Magenkrebs und 936 mit Leberkrebs.

FĂŒr 1 948 Frauen und 3 444 MĂ€nner aus Sachsen-Anhalt war ein Klinikaufenthalt wegen Lungenkrebs notwendig. Brustkrebs war fĂŒr 3 038 Frauen (MĂ€nner: 25) der Grund fĂŒr eine stationĂ€re Versorgung im Krankenhaus und fĂŒr 2 608 MĂ€nner war dies der Prostatakrebs. Bösartige Neubildungen des lymphatischen und blutbildenden Gewebes machten bei 4 084 Patientinnen und Patienten mit Wohnsitz in Sachsen-Anhalt eine Krankenhausbehandlung erforderlich.

Als Krebs wird in der Medizin eine unkontrolliert wachsende Gewebeneubildung (bösartiger Tumor) verstanden. Dabei werden gesunde Körperzellen verdrÀngt und zerstört.

Der Weltkrebstag wurde 2006 von der Union internationale contre le cancer, der Weltgesundheitsorganisation und anderen Organisationen ins Leben gerufen und wird seitdem jedes Jahr am 4. Februar begangen. Dieser Tag hat zum Ziel die Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen ins öffentliche Bewusstsein zu rĂŒcken.

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt am 03. Februar 2025

Symbolfoto (c) UniversitÀtsklinikum Augsburg