Magdeburg. Am heutigen 25. November 2021 wird der internationale Gedenktag gegen Gewalt an Frauen und MĂ€dchen begangen. Es ist ein besonderer Tag, der als Mahnung dafĂŒr steht, dass Frauen und MĂ€dchen nach wie vor Opfer von Gewalt werden, so Gleichstellungsministerin Petra Grimm-Benne heute in Magdeburg. An diesem Tag wird seit nunmehr 40 Jahren weltweit auf Frauen aufmerksam gemacht, die von psychischer, physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen sind. JĂ€hrlich finden anlĂ€sslich des Gedenktages verschiedene Aktionen auf politischer und zivilgesellschaftlicher Ebene in Sachsen-Anhalt statt.
Ministerin Grimm-Benne sagt: âFrauen erleben Gewalt vor allem in der eigenen Familie oder im sozialen Umfeld. HĂ€usliche Gewalt kommt in allen Gesellschaftsschichten vor. Das ist kein Problem, das nur Frauen in sozial schwachen Familien trifft.â WĂ€hrend der Corona-Pandemie ist auch in Sachsen-Anhalt ein deutlicher Anstieg der Gewalt in Ehen und Partnerschaften, Ex-Ehen und Ex-Partnerschaften registriert worden. Die Fallzahl stieg laut Kriminalstatistik von 4.048 im Jahr 2019 auf 4.438 im vergangenen Jahr. Da von einem Dunkelfeld ausgegangen werden mĂŒsse, könne von einer HĂ€ufigkeit von bis zu acht Prozent ausgegangen werden. âDies entspricht einer Opferbelastung von bis zu 80.000 Frauen im Jahr.â Grimm-Benne sprach von einer erschreckenden Zahl.
Dem steht ein Hilfsangebot in Sachsen-Anhalt gegenĂŒber, so dass den von Gewalt betroffenen Frauen geholfen werden kann. âIhnen können neue Chancen zu einem gewaltfreien und selbstbestimmten Leben aufgezeigt werdenâ, betont Grimm-Benne. In Sachsen-Anhalt gibt es ein breites soziales Netzwerk mit zahlreichen Engagierten, âdie unverzichtbare Arbeit leisten und maĂgeblich dazu beitragen, fĂŒr dieses wichtige Thema zu sensibilisierenâ.
In den vergangenen 30 Jahren sind in Sachsen-Anhalt flĂ€chendeckend Beratungsangebote und UnterstĂŒtzungsmöglichkeiten fĂŒr Opfer von hĂ€uslicher Gewalt etabliert worden. Dazu gehören 19 FrauenhĂ€user einschlieĂlich neun ambulanter Beratungsstellen, vier Beratungsstellen fĂŒr Opfer von sexualisierter Gewalt, vier Interventionsstellen sowie sieben Frauenzentren. Als UnterstĂŒtzung der regionalen Initiativen und Vernetzung des Interventions- und Hilfeangebotes steht die landesweit arbeitende Landesintervention und -koordinierung (LIKO) zur VerfĂŒgung. Dieses Hilfesystem gilt es auch zukĂŒnftig zu unterstĂŒtzen und zu stĂ€rken.
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