Magdeburg. Mit dem Projekt âSicherKommunal in Sachsen-Anhaltâ unterstĂŒtzt das Land Landkreise, StĂ€dte und Gemeinden dabei, ihre eigene IT- und Informationssicherheit zu erhöhen. âVor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung der Verwaltung und zunehmender Cyberattacken nimmt die Bedeutung der Informationssicherheit in Kommunen immer weiter zuâ, erklĂ€rte die Ministerin fĂŒr Infrastruktur und Digitales, Dr. Lydia HĂŒskens (Foto), gestern in Magdeburg.
Die VerlĂ€sslichkeit digitaler Services fĂŒr Unternehmen, BĂŒrger und BĂŒrgerinnen sowie die Sicherheit aller in der Verwaltung gespeicherten Daten seien immens wichtig fĂŒr das Vertrauen, das dem Staat entgegengebracht wird. Das Land stelle 170.000 Euro fĂŒr Umsetzung des Projektes bereit, fĂŒgte die Ministerin hinzu.
Das Land Sachsen-Anhalt hat daher gemeinsam mit dem Bundesamt fĂŒr Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), einem spezialisierten IT-Dienstleister und weiteren Partnern ein Pilotprojekt gestartet, um die Informationssicherheit in den Kommunen des Landes zu stĂ€rken. Das Pilotprojekt basiert auf âWiBA â Weg in die Basis-Absicherungâ, einer Initiative des BSI â hier erweitert durch digitale Hilfsmittel und zielgerichtete Beratungsangebote.
WiBA besteht im Kern aus einem Katalog von 257 Fragen, mit denen der Ist-Zustand der Informationssicherheit erhoben wird. Aus dem Ergebnis der Erhebung wird ein mit PrioritĂ€ten versehener MaĂnahmenkatalog fĂŒr die Kommune abgeleitet. âFĂŒr nicht wenige Kommunen stellt die Verbesserung der Cybersicherheit in der Verwaltung eine Herausforderung darâ, erlĂ€uterte Axel Gerster, Chief Information Security Officer (CISO) des Landes Sachsen-Anhalt. âMit diesem Pilotprojekt möchten wir unsere Kommunen und Landkreise dabei unterstĂŒtzen, den Weg zu mehr Cybersicherheit erfolgreich zu beschreitenâ, hob Gerster hervor.
Pilot-Kommunen fĂŒr das WiBA-Projekt sind zunĂ€chst die Stadt Halberstadt, der Salzlandkreis und die Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck. Nach Gersters Worten werden damit ganz bewusst die zentralen kommunalen Strukturen Kreisstadt, Landkreis und Verbandsgemeinde im Projekt berĂŒcksichtigt. Hier soll zunĂ€chst der Status Quo mit einer Soll-/Ist-Analyse zur Cybersicherheit ermittelt werden. Hinzu kommen flankierende Workshops, in denen unter anderem Sicherheitsleitlinien weiterentwickelt, Prozesse definiert und technische Aspekte wie Backup-Konzepte betrachtet und verbessert werden.
Darauf aufbauend werden umfassende MaĂnahmenkataloge zur Steigerung der Cybersicherheit abgeleitet, die Prozesse, Rollenkonzepte und technische Handlungsempfehlungen umfassen. Gleichzeitig wird eine Priorisierung der einzelnen MaĂnahmen vorgenommen, um eine effiziente Vorgehensweise zu gewĂ€hrleisten und zeitnah Ergebnisse zu erzielen. Die Erkenntnisse werden danach so aufbereitet, dass sie nicht nur im Pilotprojekt Anwendung finden, sondern auch auf andere Kommunen des Landes ĂŒbertragbar sind.
âMit diesem Pilotprojekt schaffen wir Blaupausen, die mit möglichst geringem Aufwand auf die Bedarfe anderer Kommunen angepasst werden könnenâ, fasste die Ministerin zusammen. Die Ausgangslagen und Ziele seien in vielen Kommunen vergleichbar, sodass hier ein groĂes Synergiepotenzial bestehe. âWir sind auf einem guten Weg, in unserem Land das IT-Grundschutz-Profil âBasis-Absicherung Kommunalverwaltungâ flĂ€chendeckend umzusetzen und kĂŒnftig SchĂ€den durch Cyberangriffe zu minimierenâ, sagte Lydia HĂŒskens abschlieĂend.
Nach erfolgreichem Abschluss des Pilotprojekts ist geplant, alle Kommunen, StĂ€dte und Landkreise in Sachsen-Anhalt nach dem erprobten Vorgehen auf den Stand ihrer Cybersicherheit hin zu beleuchten und mit den passenden MaĂnahmen ihr Sicherheitsniveau zu erhöhen. Darauf aufbauend sind die Kommunen in der Lage, auch das nĂ€chsthöhere Sicherheitsniveau bei sich umzusetzen.
Text/Foto: Ministerium fĂŒr Infrastruktur und Digitales