Sachsen-Anhalt ĂŒbernimmt den Vorsitz in der Europaminister-konferenz (EMK)

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Ab 1. Juli 2022 ĂŒbernimmt das Land Sachsen-Anhalt turnusmĂ€ĂŸig fĂŒr ein Jahr den Vorsitz in der Europaministerkonferenz (EMK). Es ist nach 2006/2007 das zweite Mal seit der Konstituierung der Fachministerkonferenz, die in diesem Jahr zudem ihr 30. JubilĂ€um begeht.

Europaminister Rainer Robra (Foto) freut sich auf die erneute Rolle als Vorsitzender: „Europapolitik lebt vom stetigen Diskurs und der aktiven Mitgestaltung auf allen Ebenen. Gemeinsam mit den anderen LĂ€ndern möchte Sachsen-Anhalt als EMK-Vorsitz der regionalen, föderalen Perspektive eine starke Stimme in Europa geben. Ich freue mich auf ein Jahr guter Zusammenarbeit mit konstruktiven und fruchtbaren Diskussionen ĂŒber die Zukunft und das Hier und Jetzt der europĂ€ischen Integration.“

Sachsen-Anhalt ĂŒbernimmt den Vorsitz in einer Zeit, die maßgeblich vom Krieg in der Ukraine geprĂ€gt ist und in der auf Europa und den europĂ€ischen Institutionen besondere Aufmerksamkeit und eine große Erwartungshaltung liegen. Es ist davon auszugehen, dass sich auch die EMK im Laufe des Vorsitzes fortgesetzt und tagesaktuell mit dem andauernden Krieg und seinen Auswirkungen befassen muss. Damit werden Themen wie die Erweiterungspolitik der EU und die SouverĂ€nitĂ€t Europas, insbesondere mit Blick auf die Versorgungssicherheit im Energiebereich, verbunden sein. Letzteres wird auch das alle deutschen LĂ€nder betreffende Thema Strukturwandel erneut in den Fokus rĂŒcken. Erforderlich sind innovative, nachhaltige aber zugleich gesamtgesellschaftlich umsetzbare Ideen. Das Konzept Neues EuropĂ€isches Bauhaus bietet dabei sicherlich einen besonders interessanten Ansatz.

Andererseits gibt es aber auch weitere Themen, die die EMK aus Sicht Sachsen-Anhalts voranbringen sollte. So gibt das EuropÀische Jahr der Jugend Anlass dazu, die vielfÀltigen Strukturen und Möglichkeiten der regionalen europÀischen Jugendbeteiligung zu reflektieren und positiv zu besetzen.

Die Diskussionen ĂŒber die Zukunft der EuropĂ€ischen Union, und dabei insbesondere der Folgeprozess zur Konferenz zur Zukunft Europas, sind mitnichten abgeschlossen. Alle LĂ€nder sind außerdem von den Vorhaben auf EU-Ebene wie die Digitale Dekade und den EuropĂ€ischen GrĂŒnen Deal in besonderem Maße betroffen.

Als Vorsitz koordiniert und gestaltet Sachsen-Anhalt die Hauptkonferenzen und Sitzungen auf Arbeitsebene. Die erste Konferenz und damit die 90. EMK soll am 28. und 29. September 2022 im Bauhaus Museum Dessau stattfinden. FĂŒr zwei weitere Konferenzen in der 2. HĂ€lfte des Vorsitzes werden die Mitglieder der EMK am 1. und 2. MĂ€rz 2023 nach BrĂŒssel und am 21. Juni 2023 nach Berlin eingeladen.

Hintergrund

Die Europaministerkonferenz (EMK) hat sich am 1./2. Oktober 1992 in Wildbad Kreuth (Oberbayern) als eigene Fachministerkonferenz konstituiert. Ihre wesentlichen Aufgaben sind die Interessenvertretung der LĂ€nder in Europaangelegenheiten gegenĂŒber dem Bund und der EU sowie die Abstimmung der europapolitischen AktivitĂ€ten der LĂ€nder. Ebenso obliegt es der EMK, den Geist der europĂ€ischen Integration zu fördern und die europapolitische Öffentlichkeitsarbeit zu harmonisieren.

Foto (c) BD-LPSA