Umweltfachleute aus Bund und Ländern beraten in Magdeburg
Naturschutz bleibt auch in bewegten Zeiten im Fokus: „Trotz Pandemie, großer weltpolitischer Krisen und der notwendigen Beschleunigung der Energiewende sind die Pflege und Entwicklung unserer Natur und Landschaft die Basis für eine dauerhaft tragfähige gesellschaftliche Entwicklung.“ Das sagte Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann heute zur Eröffnung der 125. Sitzung der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft „Naturschutz, Landschaftspflege und Erholung“ (LANA), deren Vorsitz Sachsen-Anhalt für die Jahre 2022 und 2023 übernommen hat.
Die Fachleute aus den Umweltministerien von Bund und Ländern beraten noch bis morgen in Magdeburg über zahlreiche Themen des länderübergreifenden Naturschutzes. Dazu gehört auch die Frage, wie der beschleunigte Ausbau erneuerbarer Energien naturverträglich gestaltet werden kann. In diesem Zusammenhang warb Willingmann für einen Ausgleich zwischen dem notwendigen Ausbau einer klimaschonenden Energieversorgung und dem Schutz der Natur.
„Der Ukraine-Krieg führt uns die hohe Abhängigkeit Deutschlands von Energieträger-Importen gerade aus Russland schmerzhaft vor Augen. Daher muss es jetzt ein vordringliches Ziel von Bund und Ländern sein, erneuerbare Energien zügig auszubauen. Dabei bleibt der Naturschutz als zentraler Baustein unserer Daseinsvorsorge wichtig. Wir müssen Lösungen erarbeiten, wie sich ein forcierter Ausbau der erneuerbaren Energien deutschlandweit naturverträglich umsetzen lässt. Ideen dafür werden in den kommenden Monaten auch im Rahmen der LANA entwickelt.“
Zu den weiteren Themen der 125. LANA-Sitzung gehört u.a. die „EU-Biodiversitätsstrategie 2030″, die ehrgeizige Ziele zu Schutzgebieten enthält: EU-weit sollen jeweils mindestens 30 Prozent der Fläche an Land und im Meer geschützt werden, ein Drittel davon (also 10 Prozent der Fläche) streng. Diese ambitionierte Vorgabe stellen auch die deutschen Bundesländer vor besondere Herausforderungen.
Die nächste LANA-Sitzung findet Ende September 2022 in Lutherstadt Wittenberg statt. Die 1971 gegründete LANA ist ein Arbeitsgremium der Umweltministerkonferenz (UMK); sie bereitet deren Beschlüsse fachlich vor und kann auch eigene Beschlussvorschläge in die UMK einbringen. Ziel ist es u.a., Lösungen für länderübergreifende Fragen des Naturschutzes zu finden und einen einheitlichen Verwaltungsvollzug in den Ländern sicherzustellen. „Die LANA ist für die Diskussion und Bearbeitung der immer komplexer werdenden Themen im Umwelt- und Naturschutz unentbehrlich. Umso erfreulicher ist, dass Sachsen-Anhalt als neues Vorsitzland hier in den kommenden zwei Jahren eigene Impulse setzen kann. Klar ist aber auch: Gerade beim Naturschutz braucht es mitunter einen langen Atem, um die Interessen von 16 Bundesländern und dem Bund in Einklang zu bringen“, sagte Willingmann.
Foto (c) BD-LPSA
Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt am 17. März 2022