Magdeburg. Sachsen-Anhalts Ministerin fĂŒr Justiz und Verbraucherschutz, Franziska Weidinger (Foto), hat die Absolventinnen und Absolventen der zweiten juristischen StaatsprĂŒfung geehrt, die in der zweiten JahreshĂ€lfte ihre juristische Ausbildung in unserem Bundesland abgeschlossen haben. Im Rahmen eines Empfangs im Ministerium am Domplatz in Magdeburg wĂŒrdigte die Ministerin die anwesenden Frauen und MĂ€nner.
Sachsen-Anhalts Ministerin fĂŒr Justiz und Verbraucherschutz, Franziska Weidinger: âIch gratuliere allen Absolventinnen und Absolventen, die mit dem Abschluss des zweiten Examens und damit der rechtswissenschaftlichen Ausbildung bestens fĂŒr ihre nun anstehende berufliche Laufbahn vorbereitet sind. Die Justiz Sachsen-Anhalt unterbreitet allen geeigneten Volljuristinnen und Volljuristen ein Einstellungsangebot. Wir suchen Persönlichkeiten, die Verantwortung ĂŒbernehmen und unser Land als EntscheidungstrĂ€ger mitgestalten wollen. Den infrage kommenden Frauen und MĂ€nnern bieten wir die Möglichkeit, zum Beispiel als Richterinnen und Richter, StaatsanwĂ€ltinnen und StaatsanwĂ€lte, als Notarassessorinnen und Notarassessoren oder als Verwaltungsjuristinnen und Verwaltungsjuristen zu arbeiten. Allein fĂŒr die Gerichte und Staatsanwaltschaften in Sachsen-Anhalt sollen jĂ€hrlich mindestens 40 Juristinnen und Juristen neu eingestellt werden.â
Sachsen-Anhalts Justizministerin Franziska Weidinger und der PrĂ€sident des LandesjustizprĂŒfungsamtes (LJPA) Sachsen-Anhalt, Ralf Burgdorf, dankten bei dem Empfang dem Oberlandesgericht (OLG) Naumburg, dem Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt, der Rechtsanwaltskammer und der Notarkammer Sachsen-Anhalt fĂŒr das Engagement bei der Ausbildung von Juristinnen und Juristen in Sachsen-Anhalt.
In Sachsen-Anhalt haben in diesem Jahr insgesamt 112 (2021: 90) Frauen und MĂ€nner das zweite juristische Examen erfolgreich absolviert und damit ihre juristische Ausbildung abgeschlossen. Davon haben 21,42 Prozent (2021: 18,89 Prozent) ein PrĂ€dikatsexamen geschafft. In der juristischen Ausbildung gelten Examen mit den Noten âvollbefriedigendâ, âgutâ oder âsehr gutâ als PrĂ€dikatsexamen. Die in der Juristenausbildung seltenen Noten âgutâ und âsehr gutâ wurden jeweils ein Mal vergeben. Rund 16 Prozent (2021: 15 Prozent) der angetretenen Kandidatinnen und Kandidaten haben die zweite juristische StaatsprĂŒfung nicht bestanden.
Hintergrund:
Die Juristenausbildung in Deutschland ist zweistufig organisiert. Nach der Beendigung des Studiums der Rechtswissenschaften mit der Ersten Juristischen PrĂŒfung (zur Juristin/zum Juristen) folgt das Rechtsreferendariat mit der abschlieĂenden Zweiten Juristischen StaatsprĂŒfung (Volljuristin/ Volljurist). Die jeweiligen PrĂŒfungen werden in PrĂ€senz absolviert. In Sachsen-Anhalt werden die juristischen PrĂŒfungen ĂŒberwiegend in Halle (Saale), dem Sitz der Martin-Luther-UniversitĂ€t Halle-Wittenberg und der einzigen Juristischen FakultĂ€t in Sachsen-Anhalt, sowie im LandesjustizprĂŒfungsamt in Magdeburg durchgefĂŒhrt.
Als erstes Bundesland in Deutschland hatte Sachsen-Anhalt das elektronische Staatsexamen (âE-Examenâ) fĂŒr die Zweite Juristische StaatsprĂŒfung in der Juristenausbildung eingefĂŒhrt und erfolgreich eine bundesweite Vorreiterrolle ĂŒbernommen. Beim E-Examen wird die schriftliche PrĂŒfung am Laptop und nicht mehr per Hand geschrieben. Die Resonanz ist durchweg positiv. Andere BundeslĂ€nder sind inzwischen dem Beispiel von Sachsen-Anhalt gefolgt. Im LandesjustizprĂŒfungsamt Sachsen-Anhalt wird aktuell der nĂ€chste Digitalisierungsschritt vorbereitet. Es ist die EinfĂŒhrung des E-Examens auch fĂŒr das erste Examen vorgesehen.
Foto © MJ LSA/Fotoatelier Mentzel