Halle (ots) – Das fĂŒr Halle geplante „Haus des Sports“, ein Neubau fĂŒr die Verwaltung des Landessportbunds, soll nun doch nicht kommen. UrsprĂŒnglich vorgesehene ZuschĂŒsse von 3,2 Millionen Euro hat die Landesregierung aus dem Entwurf des Haushaltsplans gestrichen, wie die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Donnerstagausgabe) berichtet. „Aufgrund fehlender Entscheidungsreife“ habe man fĂŒr 2025 und 2026 keine Mittel veranschlagt, sagte eine Sprecherin des fĂŒr Sport zustĂ€ndigen Innenministeriums auf MZ-Nachfrage. „Im Hinblick auf die gestiegene Inanspruchnahme von Homeoffice durch die BeschĂ€ftigten des LSB besteht insbesondere die Frage, ob ein Neubau noch notwendig ist.“
Im Koalitionsvertrag hatten sich CDU, SPD und FDP zu dem 5,7 Millionen Euro teuren Vorhaben bekannt. In diesem Jahr sollte der Bau beginnen. Der Landessportbund reagiert mit UnverstĂ€ndnis auf den Kurswechsel. „Wir haben den Bauantrag bereits eingereicht und fĂŒr Architektenleistungen schon 300.000 Euro ausgegeben“, sagte FinanzvorstĂ€ndin Ines Kramer der MZ.
Derzeit residiert der Landessportbund, der gut 3.000 Sportvereine mit mehr als 350.000 Mitgliedern vertritt, in einer historischen Villa im Paulusviertel. „Unsere jetzige GeschĂ€ftsstelle ist weit weg von den SportstĂ€tten, sie ist zu klein, nicht barrierefrei und hat einen feuchten Keller“, sagte Kramer. Dass der Neubau nun gestrichen ist, sei enttĂ€uschend. „Wenn etwas im Koalitionsvertrag steht, geht man ja davon aus, dass es auch kommt“, sagte Kramer.
Auch innerhalb der Koalition stöĂt die Entscheidung auf Kritik. Die Planungen fĂŒr den Neubau seien weit fortgeschritten, der Landessportbund habe bereits Geld investiert, kritisiert Andreas Silbersack (FDP), frĂŒher PrĂ€sident des Landessportbunds. Seine Nachfolgerin im Amt, Silke Renk-Lange, sei ĂŒber die PlĂ€ne der Regierung „berechtigterweise wĂŒtend“, sagte Silbersack.
Archivfoto (c) Stadt Halle (Saale)