Magdeburg. Nicht nur tausende Menschen haben auf der Flucht vor dem Krieg in der Ukraine bereits Zuflucht in Sachsen-Anhalt gefunden. Mit dabei sind vermehrt auch Heimtiere. âMeist handelt es sich um Hunde oder Katzen, die sich bereits mehrere Tage in TransportbehĂ€ltnissen oder Fahrzeugen befindenâ, sagt Sachsen-Anhalts Tierschutzbeauftragter, Dr. Marco König (Foto).
Meist sei die Unterbringung der Tiere in GemeinschaftsunterkĂŒnften nicht gestattet. Deshalb appelliert der Tierschutzbeauftragte an Tierfreunde, sich auf Plattformen wie https://help.tasso.net oder https://help.vdh.de/helfen/ registrieren zu lassen, wenn sie privat die Aufnahme von GeflĂŒchteten und deren Heimtieren ermöglichen können. âNach den Erlebnissen in der Heimat und oft tagelanger Flucht von den mitgebrachten Tieren getrennt zu werden, ist selbstverstĂ€ndlich weder fĂŒr die Menschen noch fĂŒr die Tiere erstrebenswert. Bitte helfen Sie deshalb auch bei der Unterbringung der Tiere!â, so König.
Im Notfall gibt es in den Tierheimen des Landes KapazitĂ€ten, Tiere im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten vorĂŒbergehend aufzunehmen. âDie Tiere werden in unseren Tierheimen gut untergebracht, sind dann allerdings von ihren Besitzern und auch den ĂŒbrigen Tierheimtieren vorĂŒbergehend getrennt. Deshalb sollte das nicht der Regelfall sein, sondern nur die letztmögliche NotmaĂnahme bleibenâ, sagt der Tierschutzbeauftragte.
Tierbesitzer, die aus der Ukraine nach Sachsen-Anhalt einreisen, werden gebeten, sich bei den zustĂ€ndigen VeterinĂ€rĂ€mtern zu melden und die Einfuhr ihrer Tiere unter Heimtiereinfuhr.UA@lvwa.sachsen-anhalt.de nachtrĂ€glich zu beantragen. Nur so könne sicher verhindert werden, dass ungewollt mit den Tieren gefĂ€hrliche Tierseuchenerreger nach Deutschland eingeschleppt wĂŒrden. Ein besonderes Augenmerk gelte dabei der in der Ukraine noch auftretenden Tollwut, so der Tierschutzbeauftragte.
Das Ministerium fĂŒr Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt hat die wichtigsten Hinweise zur Einreise mit Heimtieren aus der Ukraine auf einem Merkblatt in deutscher und ukrainischer Sprache zusammengefasst. Die Hinweise sollen neben den ukrainischen FlĂŒchtlingen auch alle Einrichtungen informieren, die Tiere aufnehmen und unterbringen.
Foto: Tierschutzbeauftragter Dr. Marco König © MULE