„Viele Unternehmen sind derzeit hinsichtlich ihrer Kostenbelastung am Limit. Die LiquiditĂ€t verdampft gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen wie ein Tropfen Wasser in einem Hochofen. Jetzt auch nur ĂŒber eine Anhebung des Spitzensteuersatzes nachzudenken, ist das völlig falsche Signal.“ Dies erklĂ€rt Dr. Dirk Jandura (Foto), PrĂ€sident des Bundesverbandes GroĂhandel, AuĂenhandel, Dienstleistungen e. V. (BGA) zu dem vom SachverstĂ€ndigenrat zur Begutachtung der wirtschaftlichen Entwicklung heute vorgestellten Jahresgutachten.
„Wir sollten entlasten, nicht belasten. Der Ausgleich der kalten Progression ist deshalb richtig und auch lange ĂŒberfĂ€llig. Es fehlt Geld fĂŒr Investitionen. Es fehlt auch am investitionsfreundlichen Umfeld. Unser Standort ist teuer, ĂŒberreguliert und oft zu langsam und schwerfĂ€llig. Wir mĂŒssen ihn dringend entschlacken. Schneller, moderner, digitaler, beweglicher werden. Wir haben ein Ausgaben- und Strukturproblem“, so Jandura in Berlin.
Und weiter: „Die Unternehmen erwarten ein schnelles und wirkungsvolles Gegensteuern bei den steigenden Kostenbelastungen insbesondere infolge der teuren Energie und Rohstoffe. Neue Steuern sind ein Irrweg. Benötigt wird vielmehr der Abbau von Vorschriften, denn diese verhindern Investitionen und FlexibilitĂ€t.“
„Mit dem Vorschlag, die Umverteilung ĂŒber das Steuersystem auszuweiten, fĂŒhren die SachverstĂ€ndigen in die falsche Richtung. Die permanente Ausweitung von sozialpolitischen Wohltaten muss dann eine Grenze finden, wenn sich Investitionen fĂŒr Unternehmen und Leistung fĂŒr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf Grund der Beliebigkeit von Steuererhöhungen nicht mehr lohnen. Wir brauchen den Mut zur Modernisierung der Unternehmensbesteuerung. Und wir mĂŒssen auch zu einer ĂberprĂŒfung der Ausgaben zurĂŒckkehren. Ein ausufernder, regulierender Staat verschwendet Ressourcen und gefĂ€hrdet damit wirtschaftliche Dynamik und hohe BeschĂ€ftigung“, schlieĂt Jandura.
Foto © BGA/Kamil Janus