Magdeburg. Seit Ende Mai lĂ€sst der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg eine manuelle BekĂ€mpfung des Eichenprozessionsspinners an sechs Eichen im westlichen Bereich des Friedensplatzes hinter dem Schauspielhaus von einer Spezialfirma durchfĂŒhren. Bei Nachkontrollen wurde ein Befall durch den SchĂ€dling an Eichen, Laternen und BĂ€nken festgestellt.
Da sich der Befall als hartnĂ€ckig erweist, wurden die betroffenen Bereiche des Friedensplatzes vorĂŒbergehend gesichert. Zudem wurde eine kontinuierliche BekĂ€mpfung begonnen. Mit einem speziellen Verfahren waren die SchĂ€dlinge und rund 200 ihrer Gespinste unmittelbar nach der Feststellung des Befalls abgesaugt worden, bevor am nĂ€chsten Tag wieder ein Befall in einem Ă€hnlichem AusmaĂ festgestellt wurde. Die Absaugung wurde daraufhin umgehend wiederholt. Zudem wurde analog der prĂ€ventiven BekĂ€mpfung nochmals ein biologischer Wachstumsregulator auf die Eichen aufgetragen, der seine Wirkung voraussichtlich in rund vier Wochen zeigen wird.
Die BĂ€ume nehmen weder durch die SchĂ€dlinge noch durch die MaĂnahmen zur BekĂ€mpfung der Eichenprozessionsspinner langfristigen Schaden. Im Zuge des „Johannistriebs“ bilden die Eichen nĂ€mlich neue Triebe. Mit Hilfe ruhender Knospen, die eigentlich fĂŒr die kommende Vegetationsperiode angelegt wurden, können die BĂ€ume SchĂ€den durch Frost, Trockenheit oder SchĂ€dlinge ausgleichen.
Um den Kontakt von Passantinnen und Passanten aber auch von Hunden mit den Raupen zu verhindern, wurden die entsprechenden Bereiche des Friedensplatzes gesichert. Der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe bittet darum, die Bereiche unbedingt zu meiden. Immerhin können die giftigen Brennhaare der Raupen bei Kontakt mit der Haut oder den Atemwegen starke allergische Reaktionen auslösen. Sowohl die Raupen als auch ihre Gespinste des Eichenprozessionsspinners sollten unter keinen UmstĂ€nden berĂŒhrt werden.
Bereits im Mai erfolgte die erste Stufe der BekĂ€mpfung des Eichenprozessionsspinners. Dabei wurde eine vorbeugende biologische BekĂ€mpfung der Raupen durchgefĂŒhrt. Im Rahmen der PrĂ€ventivmaĂnahme wurden die betroffenen Eichen mit einem biologischen Wachstumsregulator besprĂŒht. Dieser hat den Entwicklungsprozess der Larven unterbrochen. Die prĂ€ventive Methode zielte auf das erste und zweite Entwicklungsstadium der Eichenprozessionsspinner ab. Hierbei wurde ein biologisches insektentoxisches Bakteriumextrakt eingesetzt, welches von den Larven durch die Nahrung aufgenommen wurde und somit die Entwicklung des SchĂ€dlings hemmte. In dieser Phase hatten die Larven noch keine flugfĂ€higen Gifthaare entwickelt.
Die IntensitĂ€t des Befalls auf dem Friedensplatz ist trotz der PrĂ€ventivmaĂnahme ungewöhnlich. Die Ursachen sind bisher unbekannt. Bislang wurden bei den Nachkontrollen in der Regel nur einzelne Nester entdeckt und beseitigt.
Bereits seit 2011 wird der Eichenprozessionsspinner im Auftrag des Eigenbetriebes Stadtgarten und Friedhöfe aktiv bekÀmpft, um die von den Raupen ausgehende Gefahr weitestgehend zu minimieren.
Quelle: Landeshauptstadt Magdeburg
Symbolfoto Eichenprozessionsspinner / pixabay