Schockanrufe in Magdeburg: Dreiste Betrüger erbeuten Schmuck und Bargeld

Veröffentlicht in: Blaulicht Magdeburg | 0

Magdeburg. Der Magdeburger Polizei wurden am Mittwoch, d. 12.02.2025 zwei Schockanrufe angezeigt, bei denen zwei ältere Magdeburger um mehrere tausend Euro sowie Schmuck betrogen wurden.

Der erste Betrugsfall ereignete sich gegen 13:00 Uhr in der Agnetenstraße, bei einem 84-jährigen Magdeburger. Der 84-Jährige erhielt kurz zuvor, von einer anonymen Nummer, einen Anruf. Am Telefon gab sich eine bislang unbekannte Person als Mitarbeiter eines Krankenhauses aus und teilte mit, dass ein Familienmitglied in einen Verkehrsunfall verwickelt sei, bei dem eine Person ums Leben gekommen wäre. Weiterhin erklärte der angebliche Mitarbeiter des Krankenhauses, dass nunmehr juristische Schritte gegen das Familienmitglied des 84-Jährigen eingeleitet werden, was durch eine zweite weibliche Person, welche sich am Telefon als Justizangestellte vorstellte bekräftigt wurde.

Die unbekannten Anrufer drängten den 84-Jährigen daraufhin auf Zahlung einer Kaution, welche angeblich bei Verkehrsunfällen notwendig sei. Der 84-jährige Magdeburger ließ sich dazu hinreißen, Bargeld im oberen vierstelligen Bereich sowie 28 Ringe als Kaution anzubieten. Gegen 13:30 Uhr erschien dann eine unbekannte männliche Person an der Adresse des 84-Jährigen und nahm das Bargeld sowie die 28 Ringe entgegen, bevor er sich in unbekannte Richtung entfernte. Erst später kontaktierte der 84-jährige Magdeburger seine vermeintlich geschädigte Tochter und erfuhr, dass es nie einen derartigen Unfall gegeben hat.

Die Person, welche das Geld und die Ringe entgegen nahm konnte wie folgt beschrieben werden:

  • Männlich
  • Ca. 160-170cm groß
  • Etwas kräftige Statur
  • Langer, spitzer, schwarzer Hut
  • Dunkel gekleidet
  • „Ausländischer“ Phänotyp

Ein zweiter Betrugsfall ereignete sich gegen 13:30 Uhr im Venusweg. Hierbei wurde einer 77-jährigen Magdeburgerin ebenfalls telefonisch über eine anonyme Rufnummer durch eine weibliche Person mitgeteilt, dass der Sohn der 77-Jährigen einen angeblichen Unfall verursacht hätte. Bei dem Unfall sei nach Angaben der weiblichen Anruferin angeblich auch ein Kind verstorben. Im Anschluss sprach eine weitere männliche Person mit der Magdeburgerin und stellte sich als angeblicher Polizeibeamter vor. Der angebliche Polizeibeamte teilte der 77-Jährigen ebenfalls mit, dass ihr Sohn nur durch Zahlung einer Kaution wieder auf freien Fuß gelassen werden könnte und diese Kaution nur in Bar in Braunschweig, Hannover oder Hamburg entrichtet werden könne. Um der Magdeburgerin jedoch nicht eine derart lange Fahrt zumuten zu müssen, offerierte der angebliche Polizist eine Abholung durch einen anderen Polizeibeamten. Kurz darauf erschien der angebliche zweite Polizeibeamte an der Wohnanschrift der 77-Jährigen und nahm das Bargeld im mittleren vierstelligen Bereich entgegen, bevor er sich zügig in unbekannte Richtung entfernte.

Der angebliche Polizeibeamte, der das Bargeld entgegennahm, konnte wie folgt beschrieben werden:

  • Männlich
  • Ca. 170cm groß
  • Europäischer Phänotyp
  • Dunkle Augenbrauen
  • Dunkle Schirmmütze
  • Schwarzes Dreiecktuch vor dem Gesicht
  • Dunkle Jacke mit weißen Applikationen
  • Schwarze Hose

Das Polizeirevier Magdeburg sucht zur weiteren Aufklärung der Sachverhalte nach Zeugen und nimmt sachdienliche Hinweise zu den Taten oder tatverdächtigen Personen per Telefon unter 0391/546-3295 oder per E-Revier Anzeige unter https://polizei.sachsen-anhalt.de/das-sind-wir/polizei-interaktiv/e-revier/hinweis-geben entgegen.

Weiterhin warnt die Polizei ausdrücklich vor dem anhaltenden Phänomen derartiger Trickbetrüge sowie Trickdiebstähle und bittet die Bevölkerung um Sensibilisierung und Aufklärung insbesondere der älteren Mitmenschen, welche von der Polizei nicht durch die Öffentlichkeitsarbeit erreicht werden.

Text/Foto: Polizei