Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat anhaltende Schwierigkeiten in der Ampel-Koalition eingerĂ€umt. Die Koalitionsbildung der drei Parteien nach der letzten Bundestagswahl „war schon schwer genug, und es ist schwer geblieben“, sagte Scholz am Montagabend bei einem BĂŒrgerdialog in Bremen. Er rief die Koalition zu guter Zusammenarbeit auf: Die aktuell schwierige politische Lage „erhöht die Anforderung an gutes Regieren und – das sage ich jetzt mit Richtlinienkompetenz – an gutes Benehmen“.
Die schwierige Entscheidungsfindung in der Koalition ĂŒberlagere in der Ăffentlichkeit deren Leistungsbilanz, mit der viele Weichen fĂŒr die Modernisierung Deutschlands gestellt worden seien. „Das hat noch keiner gemerkt“, bedauerte Scholz. „Da bleibt nur der Diskussionsprozess in Erinnerung und nicht das, was man damit bewirkt hat.“
Die Koalition mĂŒsse ihre Erfolge besser herausstellen: „Ich hoffe, dass die Verantwortlichen in den Parteien lernen, dass man aufzĂ€hlen kann, was alles entschieden wurde“, sagte der Kanzler.
Als grundsĂ€tzliches Problem machte Scholz die „Zersplitterung der politischen Landschaft“ aus. In frĂŒheren Jahren habe zur Bildung einer Bundesregierung oft eine gröĂere und eine kleinere Partei gereicht – mit entsprechend einfacherer Entscheidungsfindung. „Das wird ziemlich absehbar nie wieder so sein, es bleibt kompliziert“, prognostizierte Scholz.
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 20. August 2024