Schülerinnen aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz gewinnen landesweiten Plakatwettbewerb gegen Alkoholmissbrauch

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Sozialministerin Grimm-Benne übergab als Schirmherrin der DAK-Kampagne „bunt statt blau“ die Preise  

Magdeburg/ST. „bunt statt blau“: Unter diesem Motto beteiligten sich im Frühjahr bundesweit mehr als 7.000 Schülerinnen und Schüler am Plakatwettbewerb der DAK-Gesundheit gegen das sogenannte Rauschtrinken. Das beste Plakat aus Sachsen-Anhalt ist eine Teamarbeit der 17-jährigen Schülerinnen Hannah Fingas, Kim Angelstein und Milena Berger von der BbS Mansfeld-Südharz. Sie setzten sich gegen rund 264 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch und wurden zusammen mit den weiteren Landessiegerinnen in Magdeburg geehrt. Sozialministerin Petra Grimm-Benne übergab als Schirmherrin der Aktion in Sachsen-Anhalt die Preise und Urkunden. 

„Übernimm die Verantwortung – bunt statt blau“ ist die Botschaft des diesjährigen Gewinnerbilds der drei Landessiegerinnen. Alkoholkonsum hat nicht nur Auswirkungen auf die eigene Gesundheit, sondern auch auf das Umfeld der Betroffenen. Diese merken oft nicht, wie sie mit dem übermäßigen Konsum sich und anderen schaden, so beschreibt das Trio ihren Hintergrund für das Kunstwerk. Mit ihrer beeindruckenden Arbeit gewannen die drei siebzehnjährigen Schülerinnen den Hauptpreis von 300 Euro. Der zweite Platz ging ebenfalls an Schülerinnen der BbS Mansfeld-Südharz: Eva Ueberlacker (17), Alisa Kutzleb (17), Kim Aylin Gliniorz (16) und Paulin Zunkel (16).  Den dritten Rang belegte die vierzehnjährige Miriam Reichert aus Dessau-Roßlau. Den Sonderpreis „Junge Talente“ erhielt Milla Braune (13) aus Sandersdorf-Brehna. 

Ministerin Grimm-Benne: Jugendliche setzen sich künstlerisch mit dem Thema Alkoholmissbrauch auseinander  

„Es besteht weiterhin Handlungsbedarf, Kinder und Jugendliche für die gesundheitlichen Risiken und Folgen des Alkoholmissbrauchs zu sensibilisieren. Für Präventionsarbeit stellt Sachsen-Anhalt im aktuellen Haushalt wieder finanzielle Mittel bereit. Denn jede Alkoholvergiftung im Kindes- und Jugendalter ist eine zu viel. Präventionskampagnen wie ‚bunt statt blau‘ sind wichtig, um junge Menschen frühzeitig für einen verantwortungs- und risikobewussten Umgang mit Alkohol zu sensibilisieren. Der Erfolg liegt für mich als Schirmherrin nicht in Ermahnungen mit erhobenem Zeigefinger, sondern darin, dass Jugendliche eingeladen werden, sich künstlerisch mit dem Thema Alkohol auseinanderzusetzen und zu hinterfragen, ob übermäßiger Alkoholkonsum bis zur Besinnungslosigkeit wirklich angesagt und cool ist. So erreichen sie mit ihren Werken auch Gleichaltrige“, sagt Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalts. 

Entwicklung im Bundestrend

„Wir sehen seit Pandemie-Beginn bei Kindern und Jugendlichen sinkende Zahlen akuter Alkoholvergiftungen im Krankenhaus. Das ist sehr erfreulich. Dennoch ist das Rauschtrinken eine gefährliche Tatsache. Alkohol wirkt auf junge Menschen schneller, stärker und länger als auf Erwachsene. Wichtige Gesundheitsthemen wie dieses sollten im Schulalltag diskutiert werden.“, sagt Steffen Meyrich, Leiter der DAK-Landesvertretung in Sachsen-Anhalt. „Deshalb setzen wir gemeinsam mit Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne unsere erfolgreiche Alkohol-Präventionskampagne ‚bunt statt blau‘ fort und bringen das wichtige Thema auf den Stundenplan.“  2021 kamen nach aktueller Statistik bundesweit rund 11.650 Zehn- bis Zwanzigjährige volltrunken in eine Klinik, vier Prozent weniger als im Vorjahr. In Sachsen-Anhalt ist nach Angaben der DAK-Gesundheit die Zahl der betroffenen Kinder und Jugendlichen gegenüber dem Vorjahr um 6,6 Prozent auf nunmehr 425 Kinder gesunken. „Ich hoffe, dass wir die positive Entwicklung auch mit unserer vorausschauenden Präventionsarbeit weiterhin stabilisieren können“, so Meyrich.

Selbstgestaltete Plakate wirken

Die Plakate, die Schülerinnen und Schüler bei „bunt statt blau“ gestalten, sind für Gleichaltrige besonders eindrucksvoll: Das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) in Kiel hat in einer umfangreichen Studie die Wirkung der selbst gemalten Plakate im Vergleich zu konventionellen Warnhinweisen untersucht. Demnach verstärken die von Kindern und Jugendlichen gestalteten „bunt statt blau“-Plakate bei jungen Menschen die Wahrnehmung, dass Alkoholkonsum schädlich ist. Sie haben eine stärker sensibilisierende Wirkung als traditionelle, eher an Erwachsene gerichtete, Warnhinweise.

Im Mai wählt eine Bundesjury mit dem Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung Burkhard Blienert, dem DAK-Vorstandschef Andreas Storm und den Experten vom IFT-Nord die Bundesgewinner 2023. Die Bundessiegerehrung findet am 1. Juni in Berlin statt. Informationen zum Wettbewerb gibt es in allen Servicezentren der DAK-Gesundheit oder im Internet unter www.dak.de/buntstattblau

„bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ 2023 ist bereits die vierzehnte Auflage des kreativen Plakatwettbewerbs. Insgesamt haben seit 2010 fast 130.000 Schülerinnen und Schüler an der Aktion teilgenommen, die im Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung als beispielhafte Präventionskampagne genannt wird. Sie ist seit April 2010 von der Europäischen Kommission zertifiziert und erhielt zahlreiche Auszeichnungen.  

Foto: Das Siegerplakat der drei Schülerinnen der BbS Mansfeld-Südharz: Hannah Fingas (17), Kim Angelstein (17) und Milena Berger (17)

Text/Foto: DAK