Verbandschefin: Wortschatz muss fĂŒr den Start ins Schulleben ausreichen
OsnabrĂŒck (ots). Die Leiter deutscher Schulen haben die Ausweitung verpflichtender Sprachtests vor der Einschulung gefordert. Gudrun Wolters-Vogeler (Foto), Vorsitzende des Allgemeinen Schulleitungsverbandes, sagte der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“ (NOZ): „Es muss sichergestellt werden, dass Kinder mit einem ausreichenden Wortschatz ins Schulleben starten. Und wer ihn nicht hat, muss ihn möglichst vorher erwerben.“ Nur so hĂ€tten Kinder mit Migrationshintergrund eine Chance im deutschen Schulsystem.
Die Verbandsvorsitzende verwies als Vorbild auf Hamburg, wo Kinder weit vor der Einschulung einer verpflichtenden Sprachuntersuchung unterzogen werden und bei mangelnden Deutschkenntnissen schon vor Grundschulstart Sprachunterricht erhalten. „Die Aufgabe der Schulen ist es, die Kinder zukunftsfĂ€hig und alltagstauglich aufzustellen. Das können Lehrer aber nicht leisten, wenn sie die Kinder nicht verstehen und andersherum.“ Sprachprobleme setzen sich auch bei Ă€lteren Kindern und Jugendlichen fort: „Wie soll man Fachbegriffe verstehen, wenn man die Wörter drum herum in einem Text nicht kennt?“, fragte Wolters-Vogeler in der „NOZ“.
Die Verbandsvorsitzende stellt zudem fest, dass Schulen mit einem hohen Anteil an SchĂŒlern mit Migrationshintergrund hĂ€ufig von deutschen Familien gemieden wĂŒrden. „Da findet soziale Segregation statt. Hat eine Schule erst einmal den Ruf, einen hohen Migrantenanteil unter den SchĂŒlern zu haben, sehen wir, dass Eltern alle Hebel in Bewegung setzen, um ihre Kinder andernorts einschulen zu lassen.“
Foto (c) ASD Allgemeiner Schulleitungsverband Deutschland e. V.