Seit 1950 wurden in der Bundesrepublik Deutschland durchschnittlich 405 000 neue Wohnungen pro Jahr fertiggestellt

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* Wohnungsbestand im gesamtdeutschen Bundesgebiet von 15,8 Millionen Wohnungen im Jahr 1950 auf 43,1 Millionen Ende 2021 gestiegen

* Durchschnittliche WohnflĂ€che pro Kopf seit der deutschen Vereinigung um 37 % gestiegen – auf 47,7 Quadratmeter Ende 2021

* Anteil der EinfamilienhÀuser an den WohngebÀuden gestiegen

* 75 Jahre Daten fĂŒr die Demokratie: Serie von Auswertungen auf Basis historischer Zeitreihen zum 75-jĂ€hrigen JubilĂ€um veröffentlicht

In der Bundesrepublik Deutschland wurden seit Beginn der Baustatistik im Jahr 1950 durchschnittlich 405 000 neue Wohnungen pro Jahr fertiggestellt. Die Zahl fertiggestellter Wohnungen im Jahr 2022 lag mit 295 300 somit rund 27 % unter dem Durchschnitt der Jahre 1950 bis 2022. Das teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis historischer Zeitreihen anlĂ€sslich seines 75-jĂ€hrigen Bestehens mit. Den bisher höchsten Stand erreichte der Wohnungsbau 1973 mit gut 714 200 fertiggestellten Wohnungen im frĂŒheren Bundesgebiet. Nach der deutschen Vereinigung war 1995 das Rekordjahr mit rund 602 800 neuen Wohnungen im gesamtdeutschen Bundesgebiet.

Die wenigsten Wohnungen wurden im Zuge der globalen Finanzmarktkrise im Jahr 2009 fertiggestellt (159 000). Seitdem ist der Wohnungsbau bis 2020 auf 306 400 Fertigstellungen kontinuierlich gestiegen. Nach einem RĂŒckgang um 4,2 % zum Vorjahr auf 293 400 neue Wohnungen im Jahr 2021 stieg die Zahl 2022 wieder leicht an: um 0,6 % auf 295 300 Wohnungen. Darin sind sowohl die Baufertigstellungen fĂŒr neue GebĂ€ude als auch fĂŒr Baumaßnahmen an bestehenden GebĂ€uden enthalten. Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, jĂ€hrlich 400 000 neue Wohnungen in Deutschland zu schaffen.

Wohnungsbestand in Deutschland von 1950 bis Ende 2021 knapp verdreifacht

Der anhaltende Wohnungsbau hat den Wohnungsbestand ĂŒber die Jahrzehnte stetig steigen lassen. Der großen Wohnungsnot in den ersten Nachkriegsjahren begegnete man insbesondere mit staatlich gefördertem, sozialem Wohnungsbau. Insgesamt gab es im Jahr 1950 knapp 15,8 Millionen Wohnungen. Dabei wurden im frĂŒheren Bundesgebiet rund 10,7 Millionen Wohnungen gezĂ€hlt, in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) waren es 5,1 Millionen Wohnungen. Seitdem hat sich der Wohnungsbestand, bezogen auf das heutige gesamtdeutsche Bundesgebiet, knapp verdreifacht (+173 %): Zum Jahresende 2021 gab es 43,1 Millionen Wohnungen in Deutschland. Im selben Zeitraum ist die Bevölkerung auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik um 20 % gewachsen – von gut 69,3 Millionen Menschen im Jahr 1950 auf rund 83,2 Millionen im Jahr 2021.

Durchschnittliche Wohnung Ende 2021 zehn Quadratmeter grĂ¶ĂŸer als 30 Jahre zuvor

Mit dem gesellschaftlichen Wandel und dem zunehmenden Wohlstand sind ĂŒber die Jahrzehnte auch die AnsprĂŒche gestiegen, die die Menschen hierzulande etwa an die GrĂ¶ĂŸe und Ausstattung ihrer eigenen oder gemieteten vier WĂ€nde haben. Allein in den drei Jahrzehnten seit der deutschen Vereinigung ist diese Entwicklung deutlich sichtbar. Rein rechnerisch hatte eine Person Ende 2021 im Schnitt 47,7 Quadratmeter WohnflĂ€che und 2,3 WohnrĂ€ume zur VerfĂŒgung. 1991 waren es durchschnittlich noch 34,9 Quadratmeter WohnflĂ€che und 1,8 WohnrĂ€ume pro Person. Das entspricht einem Anstieg der durchschnittlichen WohnflĂ€che pro Kopf um rund 37 % binnen 30 Jahren. Die DurchschnittsgrĂ¶ĂŸe einer Wohnung ist in diesem Zeitraum von 82,1 Quadratmetern auf 92,1 Quadratmeter WohnflĂ€che gestiegen.

Zwei von drei WohngebÀuden sind EinfamilienhÀuser

Mit dem Trend zu mehr Wohnraum ging auch ein gestiegener Anteil von EinfamilienhĂ€usern am Wohnungsbestand einher, wenngleich dieser deutlich moderater zugenommen hat. Ende 2021 waren zwei von drei WohngebĂ€uden (66,8 %) EinfamilienhĂ€user, also WohngebĂ€ude mit nur einer Wohnung. 1994, als diese Daten erstmals detailliert fĂŒr das gesamtdeutsche Bundesgebiet vorlagen, waren es noch 61,7 % der WohngebĂ€ude. Im selben Zeitraum sank der Anteil von ZweifamilienhĂ€usern oder WohngebĂ€uden mit zwei Wohnungen von 20,4 % auf 16,3 %, der Anteil der WohngebĂ€ude mit drei oder mehr Wohnungen ging von 18,0 % auf 16,8 % zurĂŒck. Damit machten Ein- oder ZweifamilienhĂ€user zuletzt 83,1 % aller WohngebĂ€ude aus.

Demokratie braucht Daten – Daten brauchen Demokratie

Seit 75 Jahren bietet das Statistische Bundesamt verlĂ€ssliche Informationen zu Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt – fĂŒr eine faktenbasierte Berichterstattung und demokratische Willensbildung. AnlĂ€sslich seines 75-jĂ€hrigen Bestehens hat das Statistische Bundesamt eine Reihe von Pressemitteilungen auf Basis historischer Zeitreihen veröffentlicht. Sie zeigen, welchen Beitrag amtliche Daten in 75 Jahren geleistet haben und auch heute leisten. Schließlich ist es seit seiner GrĂŒndung vor 75 Jahren – damals noch als „Statistisches Amt des Vereinigten Wirtschaftsgebietes“ – die Aufgabe des Statistischen Bundesamtes, stets ein möglichst umfassendes Gesamtbild der Entwicklungen und ZusammenhĂ€nge in Gesellschaft, Wirtschaft und vielen weiteren Bereichen bereitzustellen. Die vorliegende Pressemitteilung schließt die JubilĂ€umsreihe ab. Die JubilĂ€umsaktivitĂ€ten finden ihren Höhepunkt in einem Festakt am 05.07.2023 sowie in der Wissenschaftlichen Fachtagung „Daten.Forschung.Zukunft“ am 06.07.2023.

Destatis am 29. Juni 2021

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