Berlin, 30. Dezember 2021 â Ob als TĂ€ter, Opfer oder Beobachter, 51 Prozent der Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren in Deutschland haben Erfahrungen mit Cybermobbing. Das zeigen Ergebnisse der im Auftrag der BARMER entstandenen Sinus-Jugendstudie 2021. Darin berichten 14 Prozent der rund 2.000 Befragten, direkt von Cybermobbing betroffen gewesen zu sein. Immerhin fĂŒnf Prozent gestanden ein, selbst gemobbt zu haben. Am hĂ€ufigsten bejahten die Teenager, bei anderen Mobbingattacken beobachtet zu haben (43 Prozent). âCybermobbing ist im Leben der Jugendlichen nach wie vor inakzeptabel weit verbreitet. Die PrĂ€vention muss intensiviert werden. Betroffene brauchen leichten Zugang zu Hilfe und vor allem Anlaufstellen, denen sie vertrauen können. Denn allein sind Mobbingattacken nur schwer zu bestehenâ, sagt Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER.
Wo und wie Cybermobbing stattfindet
Cybermobbing gibt es laut der Sinus-Jugendstudie auf allen gĂ€ngigen Social-Media-KanĂ€len. Am hĂ€ufigsten erlebt wird es demnach auf WhatsApp (59 Prozent), gefolgt von Instagram (41 Prozent) und TikTok (26 Prozent, Mehrfachnennungen möglich). Am hĂ€ufigsten gemobbt wird durch Beleidigungen (72 Prozent) oder indem GerĂŒchte in die Welt gesetzt werden (56 Prozent). Mit 31 bis 29 Prozent hĂ€ufig sind der Ausschluss aus Gruppen bei WhatsApp und Co., BelĂ€stigungen oder das Posten peinlicher Videos.
Eltern wichtigste erste Anlaufstelle
Wem Cybermobbing begegnet, der braucht laut Sinus-Jugendstudie leicht erreichbare Anlaufstellen. Erste Ansprechpersonen sind demnach zumeist Eltern und der Freundeskreis (67 bzw. 44 Prozent). Straub: âMĂŒtter und VĂ€ter, die besten Freundinnen und Freunde genieĂen in der schwierigen Lage, in die Betroffene durch das Mobbing geraten, das gröĂte Vertrauen. Prinzipiell gibt es aber viele andere Anlaufstellen, die helfen können.â So könnten vertraute Lehrerinnen und Lehrer, Schulleitungen, Selbsthilfegruppen oder die Polizei helfen. Ein leicht erreichbares und psychologisch qualifiziertes Angebot sei Krisenchat.de, das die BARMER seit einem Jahr unterstĂŒtze.
Direkte Hilfe fĂŒr Betroffene von Cybermobbing: www.barmer.de/a005559.
Fotos/Text BARMER