Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft bundesweit BeschĂ€ftigte der Sozial- und Erziehungsdienste zu Streiks auf. Damit soll der Druck auf die kommunalen Arbeitgeber vor der dritten Verhandlungsrunde erhöht werden. Hintergrund sind die Tarifverhandlungen fĂŒr die rund 330.000 BeschĂ€ftigten im Sozial- und Erziehungsdienst, die am 22. MĂ€rz ergebnislos vertagt wurden. In den vergangenen Wochen hatte es bereits zahlreiche regionale Streiks gegeben.
âDie EnttĂ€uschung ĂŒber die Haltung der Arbeitgeberseite, die ein konkretes Angebot bisher verweigert haben, ist massiv. In Fragen der Entlastung und der Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie fĂŒr die Aufwertung der Berufe sind in der letzten Verhandlungsrunde nicht einmal AnsĂ€tze fĂŒr Kompromisslinien gefunden wordenâ, kritisiert die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle (Foto). Daher habe ver.di jetzt zu bundesweiten Streiks aufgerufen, bei denen an drei Tagen jeweils BeschĂ€ftigte der von den Tarifverhandlungen betroffenen Bereiche streiken werden. Am Montag, dem 2. Mai werden die BeschĂ€ftigten der Sozialarbeit, am Mittwoch, dem 4. Mai, die BeschĂ€ftigten der Kitas und des schulischen Ganztags und am 5. Mai BeschĂ€ftigte der Behindertenhilfe in den Streik gehen.
Nach Berechnungen des Deutschen Jugendinstitutes fehlen bis zum Jahr 2025 allein in den Kitas 300.000 FachkrĂ€fte, in der Sozialarbeit und in der Behindertenhilfe sei die Situation nicht besser, betont Behle. âWir brauchen eine deutliche Aufwertung des Sozial- und Erziehungsdienstes, um die personellen VerhĂ€ltnisse in Kitas und in den sozialen Einrichtungen jetzt endlich zu verbessern. Der FachkrĂ€ftemangel war schon in den vergangenen Jahren massiv, durch die Corona-Krise hat er sich noch weiter zugespitzt, weil viele BeschĂ€ftigte die Soziale Arbeit verlassen und sich andere Arbeit suchen. Der Arbeitsdruck wird in den sozialen Berufen immer stĂ€rker.â
ver.di fordert in den Tarifverhandlungen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, MaĂnahmen gegen FachkrĂ€ftemangel und die finanzielle Anerkennung der Arbeit der BeschĂ€ftigten im Sozial- und Erziehungsdienst.
Die dritte Verhandlungsrunde findet am 16. und 17. Mai in Potsdam, Kongresshotel, Am Luftschiffhafen 1, statt.
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