Ampel beendet monatelangen Streit – „Klimageschwindigkeitsbonus“ aber nur bei Kombination mit Solarthermie oder Wärmepumpe
Osnabrück (ots). Die Ampel hat ihren monatelangen Streit über die Förderung von Biomasseheizungen beigelegt: „Um alle auf dem Weg zur Klimaneutralität zu unterstützen, fördern wir den Einbau klimafreundlicher Heizungen mit bis zu 70 Prozent der Investitionskosten – das gilt auch für Holz- und Pellet-Heizungen“, sagte SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch (Foto) nach der Einigung der Ampel-Fraktionen am Dienstag im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Der Haushaltsausschuss muss am Mittwoch zustimmen, was aber als Formsache gilt, da auch die Unionsfraktion das Heizen mit Holz fördern will.
Wer sich also ab dem 1. Januar eine neue Holz- oder Pelletheizung anschafft, der habe – wie bei Wärmepumpen – einen Anspruch auf Grundförderung von 30 Prozent der Kosten, sagte Miersch der „NOZ“. Auch die Sozialkomponente von weiteren 30 Prozent Erstattung bei Einkommen von unter 40.000 Euro sei für Biomasse-Anlagen möglich. Den zusätzlichen „Klimageschwindigkeitsbonus“ von maximal 20 Prozent gibt es für Holzheizungen allerdings nur, wenn sie mit einer Solarthermie oder Wärmepumpe ergänzt werden, wie die „NOZ“ aus Ampel-Fraktionskreisen erfuhr.
Mit dem Kompromiss hat sich Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) weitgehend dem Druck der Fraktionen von SPD und FDP gebeugt, die von Beginn an auf eine Gleichbehandlung von Wärmepumpen und Biomasseheizungen gepocht hatten. Habeck wollte das Heizen mit Holz nicht fördern und ursprünglich sogar für Neubauten verbieten, weil dabei laut Umweltbundesamt teils mehr CO2 ausgestoßen wird als beim Heizen mit fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas.
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