Magdeburg/ST. Im vergangenen Jahr ereigneten sich in Sachsen-Anhalt vier Sprengungen von Geldautomaten; davon endete eine Sprengung im Versuchsstadium. Dies ist ein deutlicher RĂŒckgang von Geldautomatensprengungen im Vergleich zum Vorjahr: Im Jahr 2023 waren es noch zwölf FĂ€lle von Geldautomatensprengungen, darunter waren sechs Versuche. Der Vermögensschaden der Taten belief sich im vergangenen Jahr auf ca. 200.000 Euro.
Gleichwohl sind Angriffe auf Geldausgabeautomaten nach wie vor ein bundesweit herausragendes KriminalitĂ€tsphĂ€nomen. Sie verursachen nicht nur immense wirtschaftliche SchĂ€den, sondern erhöhen auch mit dem vermehrten Einsatz von Festsprengstoffen das ohnehin schon hohe GefĂ€hrdungspotenzial fĂŒr unbeteiligte Menschen.
âIm vergangenen Jahr ist die Anzahl an Geldautomatensprengungen in Sachsen-Anhalt deutlich rĂŒcklĂ€ufig. Die GrĂŒnde liegen sicherlich auch darin, dass Polizei und Banken vermehrt die BekĂ€mpfung dieses PhĂ€nomens gemeinsam in den Blick genommen haben. Auch die Binnengrenzkontrollen könnten hier Einfluss auf die Entwicklung gehabt haben, da in den vergangenen Jahren vielfach hochprofessionelle TĂ€tergruppen aus dem Ausland Sprengungen verĂŒbten.“, resĂŒmiert Innenministerin Dr. Tamara Zieschang.
âAuch wenn die Zahl der Geldautomatensprengungen deutlich zurĂŒckgegangen ist, gilt es weiter an der BekĂ€mpfung von Geldausgabeautomatensprengungen festzuhalten. Alle verantwortlichen Stellen mĂŒssen ihre MaĂnahmen weiter auf hohem Niveau fortfĂŒhren. Denn jede einzelne Tat stellt eine enorme GefĂ€hrdung fĂŒr unbeteiligte Personen dar. Bei den Sprengungen greifen die TĂ€ter beispielsweise auf Festsprengstoffe zurĂŒck, die gewaltige Explosionen verursachen. Ihre anschlieĂenden Fluchten mit hochmotorisierten Fahrzeugen ist durch eine rĂŒcksichtslose und gefĂ€hrliche Fahrweise gekennzeichnet.“, so Innenministerin Dr. Tamara Zieschang weiter.
Die Landespolizei hat bereits vor Jahren mit der BekĂ€mpfung des KriminalitĂ€tsphĂ€nomens begonnen und umfangreiche MaĂnahmen ins Leben gerufen. Neben diversen Fachveranstaltungen mit Vertretern der Kreditwirtschaft wurden auch bestehende Sicherheitskonzepte ĂŒberprĂŒft. Die bereits seit September 2023 veranlassten GefĂ€hrdungs- und Risikoanalysen von Polizei und Kreditinstituten sind dabei noch nicht abgeschlossen. Die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den betroffenen Kreditinstituten konnte in SachsenâAnhalt auch durch den Abschluss einer Kooperationsvereinbarung am 29. April 2024 zur BekĂ€mpfung von Geldausgabeautomatensprengungen mit dem Genoverband e. V., der als Regionalverband die Volks- und Raiffeisenbanken in Sachsen-Anhalt vertritt, Rechnung getragen werden. Die BemĂŒhungen, auch mit anderen VerbĂ€nden solche Kooperationen abzuschlieĂen, werden aufgrund der besonderen Bedeutung weiterhin fortgesetzt.
An dem am 16. Oktober 2024 stattgefundenen Joint Action Day zur BekĂ€mpfung des KriminalitĂ€tsphĂ€nomens hatte sich die Landespolizei Sachsen-Anhalt beteiligt. Gemeinsam mit anderen LĂ€ndern aus dem Bundesgebiet und Polizeien anderer Staaten (Niederlande und Frankreich) wurden konzentrierte Strafverfolgungsaktionen durchgefĂŒhrt. So konnten in den Niederlanden mehrere Haftbefehle und DurchsuchungsbeschlĂŒsse vollstreckt werden.
Text/Foto: Ministerium fĂŒr Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt am 14. Februar 2025