Staatssekretär Eichner: „Mehr Naturschutz ist wirksames und kostengünstiges Mittel gegen den Klimawandel“

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Halle/Saale. Welchen Fokus setzt Sachsen-Anhalt aktuell und künftig beim Naturschutz? Wo im Land werden derzeit wegweisende Projekte umgesetzt? Und welche Herausforderungen stehen in den nächsten Jahren an? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Naturschutzkonferenz des Umweltministeriums, zu der am heutigen Samstag knapp 100 Fachleute online und in Halle (Saale) erwartet werden. Umweltstaatssekretär Dr. Steffen Eichner (Foto) wird die eintägige Veranstaltung unter dem Motto „Naturschutz ist Klimaschutz“ gemeinsam mit der Präsidentin des Landesamtes für Umweltschutz, Dr. Sandra Hagel, eröffnen.

Thematisch soll sich die Konferenz vor allem um Moorschutz sowie die Renaturierung von Flüssen und Auenlandschaften drehen. Hier sieht Eichner starken Handlungsbedarf, aber auch großes Potenzial: „Eine intakte Natur wirkt als wichtiger Klimapuffer. Denn wertvolle Ökosysteme wie Moore oder Flussauen haben nicht nur überragende Bedeutung für die Artenvielfalt, sondern können auch viel CO2 speichern. Entwässerte Moore dagegen geben enorme Mengen Treibhausgase an die Atmosphäre ab und tragen so zur Klimaerwärmung bei.“ In Sachsen-Anhalt liegen diese Emissionen bei schätzungsweise jährlich 2,3 Millionen Tonnen – und damit etwa auf dem Niveau aller privat betriebenen Öl- und Gasheizungen im Land.

„Wer das Klima nachhaltig schützen möchte, darf also nicht ausschließlich auf die Emissionen in Industrie, Verkehr oder Gebäudesektor schauen, sondern muss sich auch für den Schutz und die Renaturierung von Mooren, Wäldern und Flussauen als natürliche Kohlenstoffspeicher stark machen. Mehr Naturschutz ist ein wirksames und vergleichsweise kostengünstiges Mittel zur Begrenzung des Klimawandels und seiner gravierenden Auswirkungen. Zudem erhalten wir dadurch wertvolle Naturräume für künftige Generationen“, betont Eichner.

In Sachsen-Anhalt gibt es aktuell 199 Naturschutzgebiete; sie umfassen rund 71.400 Hektar und damit knapp 3,5 Prozent der Landesfläche. Die ersten Naturschutzgebiete im Land wurden bereits vor knapp 100 Jahren eingerichtet. Seit 1926 sind etwa die Salzstelle bei Hecklingen (Salzlandkreis), der Jütrichauer Busch in der Stadt Zerbst/Anhalt (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) und der Brambach nahe Dessau-Roßlau besonders geschützt.

Hinzu kommen 266 Schutzgebiete nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) sowie 32 Vogelschutzgebiete – mit einer Gesamtfläche von rund 232.000 Hektar; das entspricht etwa 11,3 Prozent der Fläche Sachsen-Anhalts.

Quelle: Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt am 16. November 2024