Magdeburg. Die Stadtgeschichtlichen Sommerabende laden wieder zur Begegnung mit der Magdeburger Vergangenheit ein. Der erste Vortrag der diesjÀhrigen Veranstaltungsreihe des Stadtarchivs beschÀftigt sich mit dem Verlust historischer Bausubstanz beim Neuaufbau der beiden kriegszerstörten StÀdte Magdeburg und Dresden nach 1945. Zu der Veranstaltung am 6. Juni um 19.00 Uhr im Kaiserin-Adelheid-Foyer des Alten Rathauses sind alle Interessierten willkommen. Der Eintritt ist frei. Referent ist der Leiter des Stadtplanungsamtes Dr.-Ing. habil. Matthias Lerm.
Magdeburg und Dresden gehörten beide zu den im 2. Weltkrieg am stĂ€rksten zerstörten StĂ€dten Deutschlands. Weniger bekannt ist, dass man beim Wiederaufbau vieles an beschĂ€digter historischer Bausubstanz, wie Kirchen, Theater, Bank- und BĂŒrogebĂ€ude sowie WohnhĂ€user, hĂ€tte einbeziehen können. Dagegen standen aber der politische Wille, mit den Bauten auch die Erinnerung an die frĂŒhere Gesellschaft zu beseitigen und anderen stĂ€dtebaulichen Leitbildern zu folgen.
Die Steuerung der Aufbauplanungen Magdeburgs und Dresdens â beide StĂ€dte waren zu sogenannten „AufbaustĂ€dten“ erklĂ€rt worden â erfolgte direkt aus Berlin. Dadurch ergeben sich frappierende ParallelitĂ€ten beim Vorgehen, die im Vortrag herausgearbeitet werden. Zudem wird der Frage nachgegangen, wie diese Verlustgeschichte heute ins Positive gewendet werden kann. So wird vorgeschlagen, beim kĂŒnftigen weiteren Aufbau Magdeburgs raumbildende stĂ€dtebauliche Strukturen anzustreben, wie sie etwa der kĂŒrzlich vom Stadtrat beschlossenen Rahmenplan Innenstadt aufweist.
Der Referent Dr. Matthias Lerm kann sich bei dem Thema auf seine umfangreiche Forschung bei Promotion und Habilitation stĂŒtzen. Sie galt den stĂ€dtebaulichen Leitbildern in der 2. HĂ€lfte des 20. Jahrhunderts und deren Auswirkungen auf den Aufbau kriegszerstörter StĂ€dte.
Weitere Informationen und das komplette Programm der Veranstaltungsreihe gibt es unter www.magdeburg.de/stadtarchiv im Internet.
Text/Foto: Landeshauptstadt Magdeburg