Le Mans. Die 24 Stunden von Le Mans (FRA), der Saisonauftakt der FIM Endurance World Championship 2022, begannen für das BMW Motorrad World Endurance Team nach Plan. Von Platz vier gestartet, kämpften Jérémy Guarnoni (FRA), Markus Reiterberger (GER) und Ilya Mikhalchik (UKR) in den ersten Rennstunden im Spitzenfeld und brachten sich in eine gute Ausgangslage für eine weitere Podiumsplatzierung in der FIM EWC. Doch nach viereinhalb Stunden verursachte ein Steinschlag im Kühler das unglückliche vorzeitige Aus.
Das BMW Motorrad World Endurance Team zeigte bereits in den Trainings und in der Qualifikation, dass es auch in dieser Saison zu den besten Teams der FIM EWC gehört. Vor allem die Pace in Rennabstimmung war vielversprechend, und so startete die Mannschaft am Samstagnachmittag mit großem Optimismus in das 24-Stunden-Rennen. Startfahrer Guarnoni, Reiterberger und Mikhalchik hielten die #37 BMW M 1000 RR konstant in den Top-4. Der Plan war, sich über die nächsten Rennstunden sukzessive weiter nach vorn zu arbeiten.
Doch nach viereinhalb Stunden musste Guarnoni unerwartet die Box ansteuern. Ein Stein hatte den Kühler durchschlagen, und der Motor wurde durch Überhitzung so beschädigt, dass eine Fortsetzung des Rennens nicht möglich war.
Nun gilt der Fokus von Team und Fahrern der zweiten Saisonstation der FIM EWC 2022: den 24 Stunden von Spa-Francorchamps (BEL) am ersten Juni-Wochenende.
Stimmen nach den 24h Le Mans.
Marc Bongers, BMW Motorrad Motorsport Direktor: „Es war für uns natürlich ein bitteres vorzeitiges Aus. Das BMW Motorrad World Endurance Team hätte ein weiteres Top-Ergebnis mehr als verdient gehabt. Es hat sich bestätigt, dass sich die harte Arbeit, die wir zusammen mit dem Team über den Winter geleistet haben, ausgezahlt hat. Das Gesamtpaket war schnell, die Rennpace hat gepasst, und auch der Kraftstoffverbrauch, ein wichtiger Faktor im Endurance Racing, war sehr effizient. Dazu haben die Fahrer eine super Performance gezeigt, und das Team in der Box hervorragend gearbeitet. Dass dann ein Stein im Kühler eine Kettenreaktion auslöst und das Rennen für die #37 beendet, ist wirklich extremes Pech. Doch das kann passieren. Nun gilt es, die vielen positiven Aspekte und das Gelernte aus Le Mans mitzunehmen. Die Vorbereitung auf das nächste Rennen läuft. In Spa, dem Heimrennen des Teams, möchten wir alle die gute Performance in das verdiente Ergebnis umsetzen.“
Werner Daemen, Teammanager BMW Motorrad World Endurance Team: „Das Rennen war gut – bis ein großer Stein unseren Kühler getroffen hat. Er hat sofort das Wasser verloren, die Öltemperatur ging hoch, und der Motor wurde beschädigt. Es war für alle eine große Enttäuschung, dass das Rennen so zu Ende ging. Für die Fahrer, das Team, die Mechaniker. Sie alle haben über den Winter so hart gearbeitet, um das Bike vorzubereiten. Wir waren sehr gut vorbereitet, aber das war etwas, was niemand vorhersehen konnte. Wir haben einen großen Schutz vor unserem Kühler, aber dieser Stein war mindestens zwei Zentimeter groß, und wenn er den Kühler bei 260 km/h trifft, hilft nichts mehr. Das passiert, wir sind sehr enttäuscht, aber wir werden zurückkommen!“
Markus Reiterberger: „Wir sind ganz gut ins Rennen gestartet. Wir konnten uns konstant in den Top-4 halten. Wir hatten uns ausgerechnet, dass nach neun oder zehn Stunden unser effizienter Kraftstoffverbrauch zu unserem Vorteil ins Spiel kommt, und auch, dass wir in der kühleren Nacht eine noch bessere Pace haben. Doch leider sind wir nicht so weit gekommen. Es ist natürlich bitter, dass ein Steinschlag im Kühler dann das Aus bedeutet hat. Doch das konnte niemand vorhersehen, das war einfach nur Pech. Es ist schade, und wir nehmen nur zwei Punkte aus dem Qualifying mit. Aber wir geben nicht auf, wir haben noch zwei 24-Stunden-Rennen und mindestens ein 8-Stunden-Rennen in dieser Saison. Mit tut es leid für das ganze Team, das im Winter so hart gearbeitet hat, um uns das bestmögliche Paket hinzustellen. Es hätte wirklich verdient, ein Top-Ergebnis einzufahren.“
Ilya Mikhalchik: „Ingesamt war die Rennwoche sehr positiv für uns, denn wir haben über die gesamte Woche unseren Speed gezeigt, und das Bike war speziell im Rennen sehr gut. In den ersten viereinhalb Stunden haben wir mit einem guten Gefühl um die Podiumsplatzierungen gekämpft. Leider hatten wir Pech, und ein Stein hat beschlossen, unser Rennen zu beenden. Aber ich sagte bereits im vergangenen Jahr nach dem Bol d’Or: Wir verlieren zusammen und wir gewinnen zusammen. Und danach haben wir in Most gewonnen. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass die Zukunft mehr Erfolge für uns bereithält. Ich freue mich darauf, wieder auf dieses Bike zu steigen und beim Heimrennen meines Teams in Spa wieder um die Top-Platzierungen zu kämpfen.“
Jérémy Guarnoni: „Wir konnten nichts tun, das war einfach riesiges Pech. Doch das kann passieren, das ist Endurance-Racing. Ich denke, dass wir einen guten Job gemacht haben – alle drei Fahrer und das Team. Das Bike war sehr gut, und wir haben auf die Nacht gewartet, um einen weiteren Schritt nach vorn zu machen. Dazu ist es dann leider nicht mehr gekommen. Nun konzentrieren wir uns auf Spa, und ich denke, dass wir dort alle Chancen haben, auf das Podium zu fahren. Danke an das Team und an meine Teamkollegen – wir sehen uns in Spa!“
Foto: Le Mans (FRA), 14th to 17th April 2022. BMW Motorrad Motorsport, FIM Endurance World Championship, 24 Heures Motos Le Mans, BMW Motorrad World Endurance Team, #37 BMW M 1000 RR, Markus Reiterberger (GER), Ilya Mikhalchik (UKR), Jérémy Guarnoni (FRA), Kenny Foray (FRA). (c) BMW AG