Im Februar 2022 sind in Deutschland nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 81 510 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt im Bereich des mittleren Wertes (Median) der Jahre 2018 bis 2021 fĂŒr diesen Monat (40 FĂ€lle darunter). Nachdem sich die Sterbefallzahlen im Januar bereits dem mittleren Wert der Vorjahre angenĂ€hert hatten, hat sich das Sterbegeschehen demnach im Februar weiter normalisiert. Zum Jahresende 2021 hatten die Sterbefallzahlen deutlich ĂŒber den mittleren Werten der Vorjahre gelegen.
Zahl gemeldeter COVID-19-TodesfÀlle steigt seit Ende Januar an
Ein Vergleich der gesamten SterbefĂ€lle mit der Zahl der beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten COVID-19-TodesfĂ€lle nach Sterbedatum ist derzeit bis einschlieĂlich der 7. Kalenderwoche 2022 (14. bis 20. Februar) möglich. Beim RKI wurden bislang 1 248 COVID-19-TodesfĂ€lle mit Sterbedatum in dieser Woche gemeldet. Nachdem die Zahl ab Mitte Dezember sieben Wochen in Folge rĂŒcklĂ€ufig war, steigt sie seit Ende Januar wieder an. Die gesamten Sterbefallzahlen lagen in der 7. Kalenderwoche um 544 FĂ€lle oder 3 % ĂŒber dem mittleren Wert der vier Vorjahre.
Ausgebliebene Grippewelle und COVID-19-TodesfÀlle gleichen sich offenbar aus
Laut aktuellem Influenza-Wochenbericht des RKI ist auch in der Wintersaison 2021/2022 eine Grippewelle bislang ausgeblieben. Das kann eine ErklĂ€rung sein, warum die Sterbefallzahlen zu Jahresbeginn 2022 trotz der weiterhin auftretenden und mittlerweile wieder steigenden COVID-19-TodesfĂ€lle im Bereich des mittleren Wertes der Vorjahre oder nur leicht darĂŒber liegen. Beide Effekte – ausgebliebene Grippewelle und zusĂ€tzliche COVID-19-TodesfĂ€lle – gleichen sich offenbar derzeit annĂ€hernd aus.
Sterbefallzahlen in den meisten BundeslÀndern im Bereich des mittleren Wertes oder darunter
Auf LĂ€nderebene lassen sich die Sterbefallzahlen derzeit bis einschlieĂlich der 6. Kalenderwoche 2022 (7. bis 13. Februar) abbilden. Die höchste Differenz zum mittleren Wert der Vorjahre wies in dieser Woche Rheinland-Pfalz (+8 % oder 77 FĂ€lle) auf. Auch in Bayern, Berlin, Bremen, Hessen und im Saarland lagen die Sterbefallzahlen um 5 % oder mehr darĂŒber. In den anderen BundeslĂ€ndern lagen die Sterbefallzahlen im Bereich des mittleren Wertes der vier Vorjahre oder darunter.
Anfang Februar hohe bis sehr hohe Ăbersterblichkeit in Frankreich, Italien, Spanien und Israel
Das EuroMOMO-Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeitsentwicklungen ordnet Befunde zur Ăbersterblichkeit auf Basis einer eigenen Hochrechnung unvollstĂ€ndiger Meldungen und eines eigenen Ăbersterblichkeitskonzepts europaweit vergleichend ein. In Frankreich, Italien und Spanien wurde die Ăbersterblichkeit Anfang Februar als hoch („high excess“) eingeordnet, in Israel sogar als sehr hoch („very high excess“). Im weiteren Verlauf des Monats wurde auch in diesen LĂ€ndern eine abnehmende Ăbersterblichkeit festgestellt.