Sterbefallzahlen im März 2022 um 6 % über dem mittleren Wert der Vorjahre

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Im März 2022 sind in Deutschland nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 92 622 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt 6 % oder 5 554 Fälle über dem mittleren Wert (Median) der Jahre 2018 bis 2021 für diesen Monat. Nachdem die Sterbefallzahlen im Februar auf den mittleren Wert der Vorjahre gesunken waren, lagen sie im März damit wieder tendenziell darüber.

Kein klarer Trend bei COVID-19-Todesfällen seit Anfang Februar

Ein Vergleich der gesamten Sterbefälle mit der Zahl der beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten COVID-19-Todesfälle nach Sterbedatum ist derzeit bis einschließlich der 11. Kalenderwoche 2022 (14. bis 20. März) möglich. Beim RKI wurden bislang 1 264 COVID-19-Todesfälle mit Sterbedatum in dieser Woche gemeldet. Die gesamten Sterbefallzahlen lagen in der 11. Kalenderwoche um 1 250 Fälle oder 6 % über dem mittleren Wert der vier Vorjahre. Nach eindeutigen Trends im Herbst 2021 mit ansteigenden und ab Mitte Dezember mit deutlich rückläufigen Zahlen, waren im Februar und im März 2022 schwankende Zahlen im Verlauf der Kalenderwochen zu beobachten.

Grippewelle auch in der Wintersaison 2021/2022 ausgeblieben

Laut aktuellem Influenza-Wochenbericht des RKI ist eine Grippewelle auch in der Wintersaison 2021/2022 ausgeblieben. Im Laufe des März ist in den meisten vorpandemischen Jahren die Grippeaktivität und zeitgleich auch die Zahl der Sterbefälle deutlich zurückgegangen. Im Jahr 2022 waren die Sterbefallzahlen in den Märzwochen jedoch annährend konstant und lagen damit deutlicher über dem Vergleichswert aus den Vorjahren als noch in den Vorwochen. Eine Erklärung können die weiterhin auftretenden COVID-19-Todesfälle sein.

Sterbefallzahlen in Mecklenburg-Vorpommern am deutlichsten über dem mittleren Wert der Vorjahre

Auf Länderebene lassen sich die Sterbefallzahlen derzeit bis einschließlich der 10. Kalenderwoche 2022 (7. bis 13. März) abbilden. Die höchste Differenz zum mittleren Wert der Vorjahre wies in dieser Woche Mecklenburg-Vorpommern (+22 %) auf. In Bayern (+8 %), Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und im Saarland (alle +6 %) lagen die Sterbefallzahlen ebenfalls mehr als 5 % darüber. In den Stadtstaaten Hamburg (-10 %) und Bremen (-9 %) lagen sie deutlich darunter. In den anderen Bundesländern lagen die Sterbefallzahlen weniger als 5 % über dem mittleren Wert der Vorjahre oder in dessen Bereich.

Im März leichte bis moderate Übersterblichkeit in europäischen Nachbarländern

Das EuroMOMO-Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeitsentwicklungen ordnet Befunde zur Übersterblichkeit auf Basis einer eigenen Hochrechnung unvollständiger Meldungen und eines eigenen Übersterblichkeitskonzepts europaweit vergleichend ein. Für Deutschland und dessen Nachbarländer Dänemark, die Niederlande, Belgien, Frankreich, Schweiz und Österreich wird in mindestens einer Märzwoche eine niedrige („low excess“) bis moderate Übersterblichkeit („moderate excess“) gemeldet.