Stimmung in der deutschen Autoindustrie verschlechtert sich rasant

Veröffentlicht in: ifo Institut | 0

Der Index fĂŒr das GeschĂ€ftsklima der deutschen Automobilindustrie ist im November auf -32,1 Punkte gefallen, von -28,6* Punkten im Oktober. „Die Branche steckt fest in der aktuellen Gemengelage aus tiefgreifender Transformation, intensivem Wettbewerb und schwacher Konjunktur“, sagt ifo Branchenexpertin Anita Wölfl.

Die Unternehmen beurteilen ihre aktuelle GeschĂ€ftslage nochmals deutlich schlechter als im Oktober und blicken den kommenden sechs Monaten noch pessimistischer entgegen: Der Indikator der GeschĂ€ftslage fiel auf -33,9 Punkte, nach -29,0* Punkten im Vormonat. Der Indikator fĂŒr die GeschĂ€ftserwartungen ging auf -30,4 Punkte zurĂŒck von -28,2* im Oktober.

Das Stimmungstief ist vor allem der schwachen Nachfrage geschuldet: „Der Auftragsberg, den die Unternehmen der Autoindustrie angesichts von Pandemie und Lieferkettenproblemen seit Anfang 2021 angehĂ€uft hatten, ist abgearbeitet. Neue AuftrĂ€ge kommen herein, reichen aber nicht aus, um die KapazitĂ€ten auszulasten“, so Wölfl.

Die Krise in der Autoindustrie zeigt sich auch bei der Arbeitsnachfrage: Der Indikator der BeschĂ€ftigungserwartungen ist zwar im Vergleich zum Vormonat etwas gestiegen, erreicht aber mit -34,1 Punkten ein Langzeittief. „Viele Unternehmen der Autoindustrie halten sich bei Neueinstellungen zurĂŒck oder diskutieren ĂŒber StellenkĂŒrzungen“, so Wölfl.

Auch beim AuslandsgeschĂ€ft blicken die Unternehmen den kommenden Monaten pessimistisch entgegen. Ein negativer Trump-Effekt scheint allerdings ausgeblieben zu sein. Der Indikator der Exporterwartungen ist vielmehr von -31,3 Punkten* im Oktober auf -19,2 Punkte im November gestiegen. „Die Unternehmen warten noch ab, wie sich die Handelspolitik entwickeln wird“, sagt Wölfl. Zudem hat der Dollar nach der Wahl krĂ€ftig aufgewertet, wovon die Exporteure profitieren können

*saisonbereinigt

Text/Foto: ifo Institut am 03. Dezember 2024