Die Stornierungswelle im Hochbau geht ein wenig zurĂŒck. Im Oktober zeigten sich 11,3 Prozent der Unternehmen betroffen, nach 13,2 Prozent im September. âAngesichts der oft kaum mehr kalkulierbaren Baukosten und rasch steigenden Bauzinsen werfen viele Bauherren das Handtuch, sie stellen Projekte zurĂŒck oder streichen sie ganz. Besonders im Wohnungsbau beobachten wir Auftragsstornierungen. Aber auch der gewerbliche Hochbau kĂ€mpft mit Absagenâ, sagt ifo Forscher Felix Leiss.
Im Wohnungsbau lag der Anteil der betroffenen Unternehmen bei 14,5 Prozent, nach 16,7 Prozent im Vormonat. Im gewerblichen Hochbau waren es 9,1 Prozent (11,1 im September) und im öffentlichen Hochbau 6,6 Prozent (7,2 im Vormonat). âFĂŒr die ersten Unternehmen wird die Situation bereits bedrohlich. 6,6 Prozent der Hochbaufirmen melden Finanzierungsschwierigkeiten. Im Oktober des Vorjahres hatte der Anteil nur bei 0,6 Prozent gelegenâ, fĂŒgt Leiss hinzu.
Die Erwartungen fĂŒr das kommende halbe Jahr sind von Sorgen dominiert. Sie fielen auf minus 53,8 Punkte, das ist der tiefste Stand seit Beginn der Erhebung 1991. Die vorherrschenden MaterialengpĂ€sse entspannten sich nur sehr langsam. 30,2 Prozent der Unternehmen klagten ĂŒber LieferengpĂ€sse, nach 32,1 Prozent im Vormonat. âDerweil dreht sich die Preisschraube am Bau infolge der Knappheiten und der hohen Energiekosten weiter. Sehr viele Betriebe planen weitere Preiserhöhungen in den kommenden Monatenâ, ergĂ€nzt Leiss.
Text/Foto: ifo Institut