Eilantrag auf einstweilige VerfĂŒgung âą Streik ohne Legitimation und ohne Grund âą DB ist GDL bei Kernforderung zur Arbeitszeit bereits entgegenkommen âą Seiler: âEs ist jetzt an der Zeit, wieder zu verhandeln.“
(Berlin, 7. Januar 2024) Die Deutsche Bahn (DB) kritisiert den neuerlichen GDL-Streik scharf und wird umgehend Rechtsmittel einlegen, um ihn zu stoppen. Einen entsprechenden Eilantrag auf einstweilige VerfĂŒgung wird die DB beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main einreichen. âDieser Streik ist nicht nur absolut ĂŒberflĂŒssig, sondern wir halten ihn auch rechtlich fĂŒr nicht zulĂ€ssig“, sagt DB-Personalvorstand Martin Seiler. âDenn die LokfĂŒhrergewerkschaft hat ihre TariffĂ€higkeit durch die GrĂŒndung ihrer Leiharbeiter-Genossenschaft verloren. Die GDL zieht unsere FahrgĂ€ste damit ohne Legitimation und ohne Grund in Mitleidenschaft. Erst vor zwei Tagen haben wir ein erweitertes Angebot vorgelegt, in dem wir der LokfĂŒhrergewerkschaft bei ihrer Kernforderung zur Arbeitszeit einen groĂen Schritt entgegengekommen sind. Die DB ist bereit zu Kompromissen. Es ist jetzt an der Zeit, wieder zu verhandeln. Die GDL-Spitze hat ĂŒberzogen, sie muss sich endlich besinnen.“ Die DB fordert die GDL auf, den Streik abzusagen und stattdessen den von der DB vorgeschlagenen Verhandlungstermin am 10. Januar wahrzunehmen. âLösungen kann es nur am Verhandlungstisch geben“, so Seiler. Die GDL hat angekĂŒndigt, von Mittwoch, 2 Uhr (GĂŒterverkehr bereits ab Dienstag, 18 Uhr) bis Freitag, 18 Uhr zu streiken. Die DB geht von massiven Auswirkungen des GDL-Streiks auf den Bahnbetrieb aus. Die DB wird so schnell und umfassend wie möglich informieren. Insgesamt hat die GDL 35 Forderungen aufgestellt, die die Personalkosten der DB um 50 Prozent steigern wĂŒrden. Neben der 35-Stunden-Woche in einer 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich will die GDL zum Beispiel 555 Euro Lohnerhöhung im Monat, eine Erhöhung der Zulagen um 25 Prozent, 67 Prozent mehr betriebliche Altersvorsorge und die Ausweitung ihres Organisationsbereichs in die Infrastruktur. Des Weiteren fordert die GDL, die DB solle das Tarifeinheitsgesetz (TEG) nicht anwenden. Bereits Ende August hat der Konzern einen Tarifabschluss mit der EVG erzielt. Dieser kommt fĂŒr rund 180.000 BeschĂ€ftigte in rund 500 Berufen zur Anwendung. In der jetzigen Tarifrunde mit der LokfĂŒhrergewerkschaft werden die TarifvertrĂ€ge der GDL verhandelt, die fĂŒr rund 10.000 BeschĂ€ftigte in 18 von 300 Betrieben im DB-Konzern Anwendung finden. |
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