- Windkraft mit Abstand wichtigster EnergietrÀger vor Kohle
- Insgesamt 5,3 % weniger inlÀndisch produzierter Strom als im Vorjahreszeitraum
- Stromimporte steigen um rund 23 %, Stromexporte sinken um rund 15 % – verfĂŒgbare und nachgefragte Strommenge damit nahezu unverĂ€ndert
Im 1. Halbjahr 2024 wurden in Deutschland 220 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und in das Netz eingespeist. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorlĂ€ufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 5,3 % weniger Strom als im 1. Halbjahr 2023 (232,3 Milliarden Kilowattstunden). Trotz dieses allgemeinen RĂŒckgangs stieg die Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen im Vergleich zum 1. Halbjahr 2023 um 9,1 % auf 135,2 Milliarden Kilowattstunden. Dies entspricht 61,5 % (1. Halbjahr 2023: 53,3 %) der gesamten inlĂ€ndischen Stromproduktion und war der höchste Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien fĂŒr ein 1. Halbjahr seit Beginn der Erhebung im Jahr 2018. DemgegenĂŒber ging die Stromerzeugung aus konventionellen EnergietrĂ€gern im Vergleich zum 1. Halbjahr 2023 um 21,8 % zurĂŒck auf einen Anteil von 38,5 % der inlĂ€ndischen Stromproduktion (1. Halbjahr 2023: 46,7 %).
Ein Drittel der Stromproduktion im 1. Halbjahr 2024 aus Windkraft
Die Stromerzeugung aus Windkraft stieg im 1. Halbjahr 2024 gegenĂŒber dem 1. Halbjahr 2023 um 11,9 % von 65,5 auf 73,4 Milliarden Kilowattstunden. Dieser Zuwachs war das Ergebnis eines auĂergewöhnlich windreichen 1. Halbjahrs 2024. Mit einem Anteil von einem Drittel (33,3 %) war die Windkraft im 1. Halbjahr 2024 der mit Abstand wichtigste EnergietrĂ€ger in der inlĂ€ndischen Stromproduktion. Auch die Stromerzeugung aus Photovoltaik legte zu: Mit einem Anstieg von 8,3 % gegenĂŒber dem 1. Halbjahr 2023 stieg die Einspeisung von 28,2 auf 30,5 Milliarden Kilowattstunden. Dies entspricht 13,9 % der Gesamtstrommenge. Der Anstieg der Stromproduktion aus Photovoltaik ist durch den Zubau neuer Anlagen zu erklĂ€ren.
Kohle bleibt trotz ProduktionsrĂŒckgang um mehr als ein Viertel zweitwichtigster EnergietrĂ€ger
Die in Kohlekraftwerken erzeugte Strommenge ging im 1. Halbjahr 2024 gegenĂŒber dem Vorjahreszeitraum um 26,4 % zurĂŒck. Mit einem Anteil von 20,9 % an der Gesamtstromerzeugung (1. Halbjahr 2023: 26,9 %) blieb Kohle aber der zweitwichtigste EnergietrĂ€ger fĂŒr die inlĂ€ndische Stromproduktion. WĂ€hrend im 1. Halbjahr 2023 noch 62,5 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Kohle erzeugt worden waren, betrug die Kohlestrom-Produktion im 1. Halbjahr 2024 nur 45,9 Milliarden Kilowattstunden. Das war die geringste Menge an Kohlestrom, die in einem Halbjahr seit Beginn der Erhebung 2018 produziert wurde.
Die Stromproduktion aus Erdgas ging im 1. Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht von 32,7 auf 32,1 Milliarden Kilowattstunden zurĂŒck (-1,8 %) und blieb mit einem Anteil von 14,6 % der gesamten Stromerzeugung der drittwichtigste EnergietrĂ€ger in der Stromerzeugung. Aufgrund der Abschaltung der letzten drei deutschen Kernkraftwerke zum 15. April 2023 gab es im 1. Halbjahr 2024 keine Stromeinspeisung aus inlĂ€ndisch erzeugter Kernenergie mehr.
Rund 23 % mehr Stromimporte und rund 15 % weniger Stromexporte: ImportĂŒberschuss bei rund 10 Milliarden Kilowattstunden
Die nach Deutschland importierte Strommenge stieg im 1. Halbjahr 2024 im Vergleich zum 1. Halbjahr 2023 von 30,6 auf 37,5 Milliarden Kilowattstunden (+22,5 %). Die aus Deutschland exportierte Strommenge sank dagegen von 32,6 auf 27,7 Milliarden Kilowattstunden (-15,2 %). Damit wurden 35,6 % mehr Strom aus dem Ausland importiert als dorthin exportiert. WĂ€hrend im 1. Halbjahr 2023 noch ein leichter ExportĂŒberschuss von 2,0 Milliarden Kilowattstunden verzeichnet wurde, ergab sich im 1. Halbjahr 2024 ein ImportĂŒberschuss von 9,8 Milliarden Kilowattstunden. Dies fĂŒhrte dazu, dass die tatsĂ€chlich in Deutschland verfĂŒgbare und nachgefragte Strommenge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu unverĂ€ndert blieb (-0,2 % von 230,3 auf 229,9 Milliarden Kilowattstunden).
Destatis am 04. September 2024
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