Im Rahmen einer Aktuellen Debatte hat der Landtag heute über die Stromnetzstabilität und -qualität diskutiert. In der Vergangenheit wurde der Strom zentral in den hohen Spannungsebenen erzeugt und zum Verbraucher verteilt. Heute wird Strom in allen Ebenen von der Nieder- bis zur Höchstspannung produziert. Photovoltaik- und Windparks sowie kleine PV-Anlagen erzeugen Strom genauso wie Kohle- oder Atomkraftwerke. Neue Verbraucher wie Elektromobilität, Wärmepumpen oder hochsensible Roboteranlagen belasten das Stromnetz.
Der energiepolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Michael Scheffler (Foto l.), erklärt: „In unserem Stromnetz schwingt die Spannung in einer Frequenz von 50 Hertz. Eine Abweichung in der Menge an produziertem Strom kann bei fehlenden Abnehmern zu einer Abweichung der Frequenz führen. Das kann Abschaltungen, Stromausfälle, Netzzusammenbrüche und letztlich den Blackout zur Folge haben. Um dies zu verhindern, haben die Versorger ein Netzsicherheitsmanagement installiert. Die Diskussion der Bundesregierung um mehr Windräder geht zumindest in Sachsen-Anhalt an der Realität vorbei. Wir benötigen keinen schnelleren Zubau von Windkraftanlagen, sondern eine Beschleunigung bei Planungs- und Genehmigungsverfahren im Stromnetzausbau.“
Sandra Hietel (Foto r.), Vorsitzende der Arbeitsgruppe Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt der CDU-Landtagsfraktion, ergänzt: „Neben dem notwendigen Netzausbau müssen wir auch die Netzentgelte im Blick haben. Diese sind in Sachsen-Anhalt besonders hoch, da wir im Ländervergleich sehr viel erneuerbare Energie produzieren und die Netzbetreiber bei uns deutlich weiter im Ausbau sind als beispielsweise in Süddeutschland. Wir fordern, die Netzentgelte für die Regionen zu senken, die im Ausbau der erneuerbaren Energien Vorreiterrollen einnehmen. Dies führt nebenbei zu einer verbesserten Akzeptanz.“
Fotos (c) CDU Sachsen-Anhalt