Magdeburg/ST. Die Landtagsfraktion BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen fordert mehr Inklusion, damit mehr SchĂŒlerinnen einen Schulabschluss erlangen. âWer die Struktur des Schulsystems in Sachsen-Anhalt kennt, dem ĂŒberrascht die Schuljahresendstatistik 2021/2022 nicht. 4,9 Prozent der SchĂŒlerinnen werden hierzulange an Förderschulen unterrichtet, eine der höchsten Quoten deutschlandweit. Diese Schulform verlĂ€sst man in der Regel ohne einen Schulabschluss. Bildungsministerin Eva FeuĂner muss auf mehr Inklusion statt Exklusion von SchĂŒlerinnen mit LernschwĂ€chen und Behinderungen setzen. Damit wĂŒrde in der Konsequenz die Zahl der SchulabgĂ€ngerinnen ohne Abschluss sinkenâ sagt Susan Sziborra-Seidlitz (Foto), bildungspolitische Sprecherin der grĂŒnen Landtagsfraktion.
Sziborra-Seidlitz weist auf die UN-Konvention ĂŒber die Rechte von Menschen mit Behinderungen hin, die am 01. Januar 2009 in Kraft getreten ist. âDiese gilt eigentlich auch hierzulande, aber Sachsen-Anhalt setzt die dort festgelegten Ziele und MaĂnahmen nicht konsequent um. Denn dies wĂŒrde bedeuten, dass Förderschulen in Sachsen-Anhalt schrittweise aufgelöst und die Förderangebote an allgemeinbildende Schulen verlagert werden. Das ist bisher nicht der Fall und muss dringend angegangen werden.â
âDer LehrkrĂ€ftemangel beeinflusst auch die QualitĂ€t und QuantitĂ€t der SchulabschlĂŒsse. Nie hatten SchĂŒler*innen so wenig Unterricht wie momentan. Wir fordern die Landesregierungen und die Koalitionsfraktionen auf, endlich den LehrkrĂ€ftemangel an der Wurzel zu bekĂ€mpfen, statt nur die Symptome abmildern zu wollen. VorschlĂ€ge wie Unterricht durch Eltern, die VerkĂŒrzung der Unterrichtsstunden oder nur vier SchulprĂ€senztage in der Woche sind nicht zielfĂŒhrend. Wir haben in der Landtagssitzung im vergangenen Oktober konkrete MaĂnahmen zur BekĂ€mpfung des LehrkrĂ€ftemangels aufgefĂŒhrt und setzen uns jetzt im Ausschuss dafĂŒr ein, dass diese auch umgesetzt werdenâ, so Sziborra-Seidlitz.
Foto (c) Landtagsfraktion BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen