Tag des Artenschutzes: Willingmann wirbt für stärkeren Schutz heimischer Tier- und Pflanzenarten

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Magdeburg. Moorfrosch, Mopsfledermaus, Trauerseeschwalbe – alle drei Arten leben in unterschiedlichen Regionen Sachsen-Anhalts, haben aber eines gemeinsam: ihr Bestand ist stark gefährdet. Zum Tag des Artenschutzes am heutigen Montag betont Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann (Foto), dass dem Erhalt von Tier- und Pflanzenarten auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die notwendige Priorität eingeräumt werden muss. „Artensterben ist kein abstraktes Phänomen aus fernen Ländern. Es findet praktisch vor unserer Haustür statt. Gerade auch angesichts des fortschreitenden Klimawandels dürfen wir in unseren Bemühungen zum Schutz heimischer Tier- und Pflanzenarten nicht nachlassen“, betonte Willingmann.

Der Minister kündigte an, dass das Land in den kommenden Jahren trotz angespannter Haushaltslage einen erheblichen Beitrag leisten werde. Für klassischen Naturschutz stellt das Umweltministerium 2025 mehr als 10 Millionen Euro bereit, ein Teil der Mittel kommt aus Förderprogrammen des Bundes und der EU. Weitere Vorhaben wie die biologische Durchgängigkeit von Gewässern werden über die Europäische Wasserrahmenrichtlinie mit 12 Millionen Euro aus dem Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) finanziert. Für Sofortmaßnahmen im Rahmen des Programms NaturWasserMensch sind im Doppelhaushalt insgesamt 1,5 Millionen Euro vorgesehen.

Landesweit gelten derzeit 1.560 Tier- und Pflanzenarten als akut vom Aussterben bedroht – das sind 7,3 Prozent aller im Land nachgewiesenen Arten. Zu den Lebensräumen der Mopsfledermaus zählen die naturnahen Wälder und Höhlen der Südharzer Karstlandschaft. Im Biosphärenreservat findet die Fledermaus in den geschützten Kernzonen noch geeignete Rückzugsräume. Der Moorfrosch wiederum fühlt sich in Niedermoorgebieten wie dem Drömling mit seinen Erlenbruchwäldern und den zahlreichen feuchten und mit Gräben durchzogenen Grünlandflächen besonders wohl. Sein Bestand ist durch die über Jahrzehnte praktizierte Trockenlegung von Mooren und Feuchtgebieten stark zurückgegangen. Zunehmende Dürre-Perioden infolge des Klimawandels könnten ihm weiter zusetzen.

Die Elbe- und untere Havelniederung im Norden des Landes ist derweil ein beliebter Nistplatz der Trauerseeschwalbe. Auch ihr Bestand ist durch die Zerstörung der Lebensräume in den vergangenen Jahrzehnten stark zurückgegangen. Im Biosphärenreservat Mittelelbe wurden deshalb rund 250 künstliche Nisthilfen auf Gewässer ausgebracht. Renaturierungs- und Wiedervernässungsmaßnahmen sollen den Bestand weiter stabilisieren.

Neben dem Land unterstützt auch der Bund Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität. Ein zentraler Baustein auf Bundesebene ist dabei das „Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz“ (ANK), bei dem es unter anderem um Themen wie Moorschutz, Artenschutz und Stadtgrün geht. 300.000 Euro hat das Umweltministerium Sachsen-Anhalt für die Kofinanzierung von Fördervorhaben eingeplant. „Beim Natur- und Umweltschutz sind Land, Bund und auch die EU gefragt. Wenn weiterhin alle Ebenen an einem Strang ziehen, kann es gelingen, die Artenvielfalt auch in Zeiten des Klimawandels bei uns im Lande und andernorts zu erhalten“, so Willingmann. „Trotz großer Herausforderungen gibt es keinen Grund, hier den Kopf in den Sand zu stecken.“

Text/Foto: Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt am 03. März 2025