Magdeburg. Die Tarifrunde für den Bereich der Länder gewinnt langsam an Fahrt. Leider gibt es derzeit keine Angebote der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL). Aus Sicht der Gewerkschaften stehen die Zeichen auf Streik.
Deshalb ruft die GEW Sachsen-Anhalt anlässlich des ganztägigen bundesweiten Hochschulaktionstags am 20. November 2023 die Beschäftigten an Hochschulen zum ganztägigen Warnstreik auf.
Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro mehr Gehalt. Der Tarifabschluss soll eine Laufzeit von einem Jahr haben. Das Tarifergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf die Beamt*innen im Land übertragen werden. Weiterhin kämpft die GEW für einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte (TV Stud), deren Arbeitsverhältnisse bisher überhaupt keinen tariflichen Regelungen unterliegen.
Das Tarifziel orientiert sich an der Forderung, die die Gewerkschaften im Frühjahr dieses Jahres für die Tarifrunde der Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen stellten. Hier kam es jüngst zu einem erfolgreichen Tarifabschluss. In der laufenden Tarifrunde TV-L hat die Arbeitgeberseite dieses Ziel bisher zurückgewiesen und kein Angebot vorgelegt.
„Die Inflation ist auch an den Beschäftigten der Länder nicht spurlos vorübergegangen. Seit der letzten Tariferhöhung ist ca. ein Jahr vergangen, ein Inflationsausgleich wurde bisher nicht gezahlt. Insofern ist es eine Provokation, überhaupt kein Angebot zu unterbreiten“, sagt Eva Gerth (Foto), Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt. „Echte Sozialpartnerschaft sieht anders aus.“
Die GEW Sachsen-Anhalt wird den Tag auch nutzen, um noch einmal auf die Forderungen für die Wissenschaft aufmerksam zu machen, die über die Tarifrunde hinausgehen. Dazu gehören unter anderem die notwendige Anhebung der BAföG-Sätze, die grundlegende Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes sowie eine zukunftssichere Ausfinanzierung von Forschung und Lehre.
Info
Um den Forderungen der Gewerkschaften Nachdruck zu verleihen, ruft die GEW ihre Mitglieder im Geltungsbereich des TV-L und die studentischen Beschäftigten an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Hochschule Merseburg, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Hochschule Harz und Hochschule Anhalt im Süden Sachsen-Anhalts sowie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der Hochschule Magdeburg-Stendal im Norden Sachsen-Anhalts am 20. November 2023 zu einem ganztägigen Warnstreik auf.
Aktionen im Süden
Das Streiklokal für unsere Mitglieder in den Hochschulen im Süden Sachsen-Anhalts ist die Volksbühne Kaulenberg (Kaulenberg 1 in 06108 Halle). Dort werden wir uns ab 9:00 Uhr treffen. Geplant ist außerdem eine Kundgebung auf dem Universitätsplatz von 12:00 bis 14:00 Uhr mit allen Streikenden, Ständen der Gewerkschaften, Musik und Verpflegung. Ab 14:00 Uhr wird es dann noch einen Demonstrationszug vom Universitätsplatz zum Steintor geben.
Aktionen im Norden
Für unsere Mitglieder im Norden werden wir mehrere Stände mit Heißgetränken und Infomaterialien in Magdeburg aufbauen. Ab 10:00 Uhr sind wir an folgenden Standorten präsent:
- vor dem G40 – Fakultät für Humanwissenschaften der OvGU
- auf dem Mensavorplatz der OvGU
- an der Mensa Herrenkrug der Hochschule Magdeburg-Stendal
Text/Foto: GEW Sachsen-Anhalt / Christiane Rex