Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft im Rahmen der Tarifrunde im öffentlichen Dienst bundesweit BeschĂ€ftigte von KrankenhĂ€usern, Psychiatrien, Pflegeeinrichtungen und dem Rettungsdienst fĂŒr Dienstag und Mittwoch, 14. und 15. MĂ€rz 2023, zu Warnstreiks auf.Â
Die BeschĂ€ftigten protestieren gegen das von Bund und Kommunen Ende Februar in der zweiten Tarifverhandlungsrunde vorgelegte Angebot, das deutliche Kaufkraftverluste bedeuten wĂŒrde. AuĂerdem fordern die Arbeitgeber auch noch Sonderopfer von BeschĂ€ftigten in den Kliniken und der Altenpflege. Unter bestimmten Voraussetzungen sollen diese auf Lohn verzichten, wenn es dem Betrieb wirtschaftlich schlecht geht. âDas Ansinnen der Arbeitgeber, ĂŒber einen Zusatztarifvertag GehaltskĂŒrzungen fĂŒr die BeschĂ€ftigten im Gesundheitswesen zu ermöglichen, ist eine echte Provokation und fĂŒhrt zu heftigen Protesten und Widerstand insbesondere im Gesundheitswesen“, erklĂ€rte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke (Foto). âEin solches Sonderopfer wird es mit uns nicht geben.“
âDas Angebot ist schlicht respektlos“, betonte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia BĂŒhler. âDie BeschĂ€ftigten im Gesundheitswesen haben in der Corona-Pandemie alles gegeben, sie waren extremen körperlichen und seelischen Belastungen ausgesetzt. Und zum Dank wollen die Arbeitgeber nun GehĂ€lter kĂŒrzen können? Die Kolleginnen und Kollegen werden ihre Empörung auf die StraĂe tragen.“ Unter dem Motto âGesundheit ist Gold wert und wir sind es auch“ bekrĂ€ftigen die BeschĂ€ftigten mit den bundesweiten Branchen-Warnstreiks die ver.di-Forderung nach 10,5 Prozent, monatlich mindestens 500 Euro mehr Geld. NachwuchskrĂ€fte sollen monatlich 200 Euro mehr bekommen.
Zum Hintergrund: Die VKA hat in ihrem ersten Angebot vom 23. Februar 2023 vorgeschlagen, den sogenannten Tarifvertrag zur Zukunftssicherung der KrankenhĂ€user, kurz TV ZUSI, sowie den Tarifvertrag Soziale Dienste fĂŒr die Altenpflege und Altenhilfe wieder in Kraft zu setzen. Wenn diese TarifvertrĂ€ge im konkreten Fall angewendet wĂŒrden, könnten Kliniken bis zu sechs Prozent, Arbeitgeber in der Altenpflege bis zu fĂŒnf Prozent weniger Lohn zahlen.Â
Text/Foto: Verdi