Neues aus dem Kosmos TEMMIS: Auf die Anfang September erschienene dreiteilige EP „LOVE Extended“ ließ das mittlerweile in Hamburg beheimatete Viergespann aus Tübingen kürzlich die bissig-fordernde Single „Superhot„ folgen und damit den ersten Vorboten ihrer nun am vergangenen Freitag erschienenen EP „Tageslicht fall auf mich“.
Das neue Werk präsentiert die Band in angestammtem Indie-Gewand und neuem Licht und steht in vielerlei Hinsicht in einem Yin-und-Yang-artigen Verhältnis zur Schlechte-Nacht-Geschichte „LOVE Extended“. Im direkten Kontrast zu seinem düster-poetischen Vorläufer spielt der skeptisch-preschende Neuling nämlich in grellweißer Kulisse. Wenn TEMMIS das Wort ergreifen, werden Finger in Wunden gelegt, Angstattacken vertont und Fragilitäten ausgebreitet.
„Tageslicht fall auf mich“ erzählt in vier Akten von den toxischen Stolperfallen der Moderne, von psychosomatischen und realen Schmerzen, von Selbstzweifeln und trüben Phantasien – aber eben mit positiven oder mindestens kämpferischen Plots. Die neue EP ist der Versuch, den analog-synthetischen Bandsound des Nullerjahre-Indiewave in die Neuzeit zu übersetzen und Jugendhelden wie Bloc Party, The Strokes, The Help, The Kooks oder den Arctic Monkeys Tribut zu zollen. Darunter findet sich auch der ungestüm-pulsierende, von eindringlichen Post-Punk-Gitarren und zerrenden Synths ummantelte Fokustrack „Treppenhaus„, den Roman, Tizi, Emil und Alex seit eh und je in ihre Live-Sets integriert und nun endlich offiziell veröffentlicht haben.
Text/Foto: Warner Music