Terra X / Das RĂ€tsel der Zeit: Vermessung der Zeit – mit Harald Lesch (ZDF 19:30 – 20:15 Uhr)

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Uhren bestimmen unseren Alltag. Sie unterteilen Tage in immer gleiche Abschnitte, unabhÀngig davon, wie wir die Zeit individuell wahrnehmen. Das hat Auswirkungen auf uns und die Umwelt.

Im Laufe der Jahrtausende haben wir immer bessere Methoden der Zeitmessung entwickelt. Dabei sollten wir eher darauf achten, wie wir unsere Zeit am besten nutzen. Denn Zeit und GlĂŒck hĂ€ngen miteinander zusammen, wie eine Studie der UniversitĂ€t Harvard beweist.

Gegen die innere Uhr

Jeder Mensch verfĂŒgt ĂŒber eine innere Uhr. Sie bestimmt, wann wir einschlafen und wann wir aufwachen. Doch mit der fortschreitenden Technisierung der Welt und den immer genaueren Zeitmessern, die unseren Lebensrhythmus bestimmen, schenken wir unseren inneren Uhren immer weniger Aufmerksamkeit.

Schon die frĂŒhen Hochkulturen erfanden Zeitmesser. Diese waren sogenannte Elementaruhren, die sich der natĂŒrlichen Elemente bedienten. Sonnenuhren teilten den Tag in zwölf Einheiten, sogenannte Wasseruhren die Nacht. Jahrtausendelang richtete sich das Leben nach dem Auf- und Untergang der Sonne. Auch der menschliche Körper ist darauf eingestellt. Der sogenannte zirkadiane Rhythmus bestimmt, wann wir mĂŒde oder hungrig sind, steuert unsere Herzfrequenz, den Stoffwechsel, den Hormonspiegel, die Körpertemperatur und sogar unsere geistige LeistungsfĂ€higkeit.

Auswirkungen auf die Arbeitswelt

Störungen dieses Rhythmus haben weitreichende Auswirkungen auf unsere Gesundheit, wie wissenschaftliche Studien zeigen. Mit der EinfĂŒhrung von festen Gebetszeiten im 6. Jahrhundert unserer Zeitrechnung durch den Mönch Benedikt von Nursia, erhielten Tag und Nacht eine neue Einteilung. SpĂ€ter hielt die klösterliche Ordnung, dank Erfindung mechanischer Uhren, auch in den StĂ€dten Einzug. Zeit wurde nun nicht mehr nach Tagen, sondern nach Stunden berechnet, was Auswirkungen auf die Arbeitswelt hatte. Die immer prĂ€zisere Zeitmessung – ausgehend von Klöstern – fĂŒhrte zu einem immer stĂ€rker reglementierten Arbeitstag, um das Funktionieren unseres Wirtschaftssystems zu gewĂ€hrleisten.

Eine einheitlich fĂŒr die ganze Welt geregelte Zeit wurde aber erst 1884 festgelegt, nachdem es zu unzĂ€hligen schweren UnfĂ€llen bei der Eisenbahnen gekommen war, weil Uhren bis dahin jeweils durch lokale Sonnenuhren justiert wurden und auf Strecken, die Ost und West miteinander verbanden, entsprechend unterschiedlich gingen.

Beziehungen machen glĂŒcklich

Noch wichtiger aber ist der Zusammenhang zwischen Zeit und GlĂŒck, den eine seit mehr als acht Jahrzehnten laufende wissenschaftliche Studie der Harvard-UniversitĂ€t zeigt. Sie belegt eindrucksvoll, dass nicht Geld, sondern Beziehungen uns glĂŒcklicher machen.

Video verfĂŒgbar bis 16.10.2034