Das Statistische Landesamt in Sachsen-Anhalt ermittelte im Oktober 2021 einen Anstieg der Verbraucherpreise gegenĂŒber dem Vorjahresmonat um 5,4 %. Im Vergleich zum September 2021 stieg der Verbraucherpreisindex um 1,0 % auf einen Wert von 111,1 (2015 = 100).
Die höchsten Teuerungsraten wurden im Oktober 2021 in den 3 Bereichen Verkehr (+12,5 %), Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe (+5,7 %) und Nahrungsmittel und alkoholfreie GetrĂ€nke (+4,5 %) ermittelt. Ohne die Entwicklung der Preise fĂŒr Energie (+26,3 %) hĂ€tte die Teuerungsrate zum Vorjahr 3,3 % betragen.
Das durchschnittliche Preisniveau fĂŒr Kraftstoffe lag im Oktober um 33,0 % ĂŒber dem Vorjahresniveau, im Einzelnen erhöhten sich die Preise fĂŒr Dieselkraftstoff um 42,3 %, fĂŒr Benzin um 30,3 % und fĂŒr Autogas um 20,8 %. Gebrauchte Personenkraftwagen (Pkw) waren im Schnitt um 8,6 % teurer als vor einem Jahr, auch die Preise fĂŒr neue Pkw zogen um 6,7 % an.
Hohen Einfluss auf die Preisentwicklung im Bereich des Wohnens hatte der Anstieg des Niveaus fĂŒr neu abzuschlieĂende VertrĂ€ge fĂŒr die Lieferung von Erdgas, einschlieĂlich Umlage. Durchschnittlich war die Lieferung von Erdgas im Oktober um 28,5 % teurer als vor einem Jahr, daneben verteuerten sich Heizöl, einschlieĂlich Umlage (+55,9 %), Strom (+11,6 %) und FlĂŒssiggas (+67,6 %). Die Nettokaltmieten, ĂŒberwiegend an Bestandsmieten gemessen, stiegen im Durchschnitt um 1,3 % im Vergleich zum Vorjahr.
Im Bereich der Nahrungsmittel und alkoholfreien GetrĂ€nke waren deutliche Teuerungen zum Vorjahresmonat an vielen Stellen zu beobachten, so u. a. fĂŒr Eier (+21,6 %), Speiseöle pflanzlichen Ursprungs (+21,1 %), Margarine und pflanzliche Fette (+14,2 %), GeflĂŒgelfleisch (+16,5 %), teilentrahmte Milch (+9,1 %), Teigwaren (+7,7 %), Rind- und Kalbfleisch (+6,6 %) und fĂŒr Brot und Brötchen (+5,0 %).
Die Preise fĂŒr Kaffee, Tee und Kakao lagen im Schnitt um 4,8 % ĂŒber denen vor 12 Monaten, fĂŒr Mineralwasser, Limonaden und SĂ€fte um 4,1 %, fĂŒr Wein um 4,5 %, fĂŒr Bier um 11,1 % oder fĂŒr Tabakwaren um 2,6 %.
Strukturellen Einfluss auf das aktuell hohe Niveau der Inflationsrate haben die temporĂ€re Absenkung der Mehrwertsteuer im Zeitraum Juli bis Dezember 2020, die relativ niedrigen Preise fĂŒr Kraftstoffe und Heizöl im Vorjahr und die seit Januar 2021 eingefĂŒhrte CO2-Bepreisung. Bis zum Ende des Jahres werden diese Effekte, neben angebots- und nachfragebedingten Teuerungen, verstĂ€rkend auf das Niveau der Inflationsrate wirken. Die Teuerungen bei neu abgeschlossenen GasliefervertrĂ€gen fĂŒr private Haushalte könnten zum Semesterbeginn Relevanz bei der Unterkunftssuche haben.
Symbolfoto/pixabay