Magdeburg. Seit 2017 gehören Waldhunde zum Tierbestand des Zoos. Unser achtjÀhriges Waldhund-MÀnnchen Donald bekam vor wenigen Tagen Gesellschaft von einem zweijÀhrigen Weibchen aus Les Sables, Frankreich.
Die Gestalt der in SĂŒdamerika vorkommenden Waldhunde erinnert sehr an einen Dackel. TatsĂ€chlich sind Waldhunde auch sehr geschickt im dichten Unterholz unterwegs, Springen und Klettern ist nicht die Sache von Waldhunden. Ein Rudel besteht aus einem dominanten Paar und seinen Jungtieren. In diesen FamilienverbĂ€nden von meist 2-8 Tieren jagen sie hauptsĂ€chlich groĂe Nagetiere wie Pakas und Agutis. Durch die geschickte Arbeitsaufteilung in der Gruppe sind sie sogar in der Lage, Beutetiere zu erlegen, die erheblich gröĂer sind als sie selbst. Auch Nandus und Wasserschweine sind vor Waldhunden nicht sicher, und sogar kleinere Hirsche und Tapire können im Rudel ĂŒberwĂ€ltigt werden.
Das Waldhund-PĂ€rchen harmonisiert bereits sehr gut, und so besteht die begrĂŒndete Hoffnung auf GrĂŒndung eines Magdeburger Waldhunde-Rudels. Der zu den Hundeartigen gehörende Waldhund ist potenziell gefĂ€hrdet, gebietsweise ausgestorben und weist interessante Verhaltensweisen auf. Der Zoo Magdeburg beteiligt sich am EAZA Ex situ Programm (EEP) fĂŒr Waldhunde und möchte mit der Zucht der Waldhunde die Population und den Genpool dieser besonderen Tierart stĂ€rken.
Nachwuchs bei den Hirschziegenantilopen
Seit 1991 werden im Zoo Magdeburg Hirschziegenantilopen gehalten mit zeitlichen Unterbrechungen. Seit vergangenem Jahr gehören sie erneut zu unserem Tierbestand. Als Vertreter der HorntrÀger sind sie in der ZoopÀdagogik wichtiger Bildungsbestand-teil. Im Zoo leben die Hirschziegenantilopen direkt neben den Axishirschen (GeweihtrÀger). Die Unterschiede zwischen HorntrÀger und GeweihtrÀger sind didaktisch sehr gut vermittelbar. Am 12. Juni 2024 erblickte eine Hirschziegenantilope das Licht der Welt.
Als Ableger verblieb es die ersten Lebenstage im rĂŒckwĂ€rtigen Bereich bei der Mutter. Die weiblichen Tiere sind sandfarben und hornlos wie die Jungtiere. Die mĂ€nnlichen Hirschziegenantilopen sind am RĂŒcken dunkel gefĂ€rbt. Die Böcke besetzen in ihrem Lebensraum ein abgegrenztes Gebiet, das sie mit einem Sekret der VorderaugendrĂŒsen kennzeichnen. Diese geruchliche Markierung erfolgt vor allem an hervorstehenden Objekten wie zum Beispiel einem Ast. Eine weitere markante Verhaltensweise ist das Anlegen von Kothaufen, vorzugsweise an der Grenze des Territoriums.
Die BestĂ€nde von Hirschziegenantilopen sind in Indien in den letzten 100 Jahren stark geschrumpft. Von ehemals etwa 4 Millionen Tieren sind durch Bejagung und fortschreitende Umweltzerstörung nur noch wenige ĂŒbrig geblieben. Durch SchutzbemĂŒhungen und Reservate wachsen die BestĂ€nde aber wieder an. Vor allem fĂŒr Adlige waren die Hirschziegenantilope ein beliebtes Jagdwild zur Fleischgewinnung und als JagdtrophĂ€e. Aktuell sind Hirschziegenantilopen nicht gefĂ€hrdet, in Indien leben bis zu 50.000 Tiere.
Tipp:
Internationaler Tag des Naturschutzes
Aktionstag im Zoo am 28.07.2024, 10:00-16:00 Uhr
Auf den groĂen WiesenflĂ€chen direkt hinter der ErdmĂ€nnchen-Anlage stehen Rote Pandas, WĂŒstenelefanten, Meeresschildkröten und weitere Schildkrötenarten, EuropĂ€ische Wildkatzen, Wildbienen und Wölfe im besonderen Fokus.
AuĂerdem: Artenschutz-Rallye, Kommentierte ArtenschutzfĂŒtterung bei den Brillenpinguinen, Blick hinter die Kulissen bei Nashorn & Giraffe und Artenschutz-Rallye
Foto: Partnerin fĂŒr den Waldhund Donald (c) Zoo Magdeburg