Tourismus in Deutschland im Jahr 2022: 45,3 % mehr Übernachtungen als im Vorjahr

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Aber 9,1 % weniger als vor Corona / Zahl der Übernachtungen vor allem im Winter noch deutlich unter Vorkrisenniveau

GĂ€steĂŒbernachtungen

Jahr 2022

450,8 Millionen

+45,3 % zum Jahr 2021

-9,1 % zum Jahr 2019

Dezember 2022

27,5 Millionen

+57,0 % zum Dezember 2021

-11,2 % zum Dezember 2019

Die Tourismusbranche in Deutschland hat sich im Jahr 2022 teilweise von der Corona-Krise erholt, aber noch nicht die Übernachtungszahlen vor der Pandemie erreicht. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorlĂ€ufigen Ergebnissen mitteilt, verzeichneten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland demnach im vergangenen Jahr 450,8 Millionen GĂ€steĂŒbernachtungen. Das waren 45,3 % mehr als im Jahr 2021, aber noch 9,1 % weniger als 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie. Im Dezember 2022 verbuchten die Beherbergungsbetriebe 57,0 % mehr GĂ€steĂŒbernachtungen als im Dezember 2021, der noch stark von coronabedingten Teilschließungen und EinschrĂ€nkungen geprĂ€gt war.

Mehr als doppelt so viele GĂ€ste aus dem Ausland wie im Vorjahr

Die Zahl der Übernachtungen von GĂ€sten aus dem Inland stieg im Jahr 2022 gegenĂŒber dem Vorjahr um 37,1 % auf 382,7 Millionen. Die Zahl der Übernachtungen von GĂ€sten aus dem Ausland war mit 68,1 Millionen mit +119,6 % sogar mehr als doppelt so hoch wie 2021. Der Anteil auslĂ€ndischer GĂ€ste am gesamten GĂ€steaufkommen erreichte im vergangenen Jahr 15,1 % gegenĂŒber 10,0 % im Jahr 2021 und 18,1 % im Rekordjahr 2019. Die weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den internationalen Tourismus in Deutschland haben im letzten Jahr somit abgenommen, die Zahlen vor der Pandemie konnten jedoch noch nicht wieder erreicht werden.

Deutlich mehr Übernachtungen auf CampingplĂ€tzen im Vergleich zu 2019

Der Blick auf die verschiedenen Betriebsarten zeigt, dass sich Betriebe der Hotellerie – also Hotels, Gasthöfe und Pensionen – im Vergleich zu den coronageprĂ€gten Jahren 2020 und 2021 deutlich erholt haben, jedoch noch weit unter dem Vorkrisenniveau von 2019 blieben. Im Jahr 2022 verzeichneten sie 12,5 % weniger Übernachtungen als 2019, aber 59,7 % mehr als 2021. Anders war die Entwicklung bei den FerienunterkĂŒnften und CampinglĂ€tzen: WĂ€hrend die FerienunterkĂŒnfte das Niveau von 2019 fast erreichten (-2,8 %), konnten die CampingplĂ€tze ihre Übernachtungen im Vergleich zu 2019 sogar um 12,4 % erhöhen.

Im Sommer war das Vorkrisenniveau erreicht

In der Gesamtbetrachtung des Jahresverlaufs 2022 ist auffĂ€llig, dass die Zahl touristischer Übernachtungen sowohl am Anfang als auch am Ende des Jahres klar hinter den Werten des Vorkrisenjahres 2019 zurĂŒckblieb (-19,8 %). In den Monaten Mai bis Oktober 2022 hingegen fanden ungefĂ€hr gleich viele GĂ€steĂŒbernachtungen statt wie in den Vergleichsmonaten des Jahres 2019 (-2,5 %). Im August 2022 wurde sogar ein Rekordwert von 58,0 Millionen Übernachtungen erreicht (0,3 % mehr als im August 2019). Der Sommertourismus scheint sich somit schneller von der Pandemie erholt zu haben als der Tourismus im Herbst und Winter.

Dezember 2022 mit deutlichem Plus gegenĂŒber Dezember 2021

Im Dezember 2022 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 27,5 Millionen Übernachtungen in- und auslĂ€ndischer GĂ€ste. Dies entspricht einem Plus von 57,0 % im Vergleich zum Dezember 2021. Der starke Anstieg lĂ€sst sich mit den coronabedingten Teilschließungen und EinschrĂ€nkungen im Vorjahresmonat erklĂ€ren. Im Vergleich mit dem Dezember des Vorkrisenjahres 2019 lagen die Übernachtungszahlen um 11,2 % niedriger.

Die Zahl der Übernachtungen von GĂ€sten aus dem Inland stieg im Dezember 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 47,2 % auf 22,0 Millionen. Die Übernachtungszahl von GĂ€sten aus dem Ausland erhöhte sich um 114,4 % auf 5,5 Millionen. Auch hier ist der Effekt der EinschrĂ€nkungen aus dem Vorjahr deutlich erkennbar. Im Vergleich zum Dezember 2019 war die Zahl der Übernachtungen von GĂ€sten aus dem Inland im Dezember 2022 immer noch um 10,1 % niedriger. Bei den auslĂ€ndischen GĂ€sten betrug das Minus 15,0 %.

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